Styra antiqua et praesens, das alte und gegenwärtige Steyr

mehr Waldt, alß erbaut Landt gewesen seÿe, auch eben beÿ An= tröttung erstgemelten Kaÿsers Regierung, auf den umbs Jahr 980 zu Thuln gehaltenen Landtag und darbeÿ zwischen Herzog Hainrichen von Baÿrn Marggraf Leopold zu Österreich und Bischove Christian zu Passau gemachten Vertrag geist= und weltlichen zugelaßen, wider der Ungarn Einfall, Schlösser und Flöckhen auf zu bauen, darbeÿ dan die neuen Inwohner von allen Anlaagen, Dienst, und Herrenforderung befreÿet worden. In eodem Consilio (sagt d. Wigul. Hundt in Metr. Salisb.) Decretum quoniam ea Regio Bavaria (was damallen das Landt ob der Ennß und angränzente Refür) ob frequentes ungarorum in cursationes desoluta silvescebat, ut novi coloni omnium onerum immunes forent dataque Boiarÿs tam Ecclesiasticis qua secularibus libera potestas, castel= la oppida, et anes construere contra ungarorum ir= ruptiones. Darauß des Grienpöckhen Anzaigen, umb sovill mehr bestörckht würd, das auch umb selbe Zeiten circa 980 ungefehr, das Schloß Steyr zu erhöben, seÿ angefangen folgents auch die Stadt selbst nach und nach erhöbt worden, dan nach dem in folgenten Zeiten die strittigen Ungarn die römischen und teutschen Kaÿser zu mehrmallen geschlagen lestlich zum christlichen Glauben gebracht, und also die Landt von ihren weittern Überfall und Verwüstung etwas gesichert worden, darneben das Eÿsenbergwerch sich immer reichlicher erzaigt, das Gehilz in den wilden Wäldern abgestöckht und neben dem Stahel und Eÿsen an der Ennß herauß gehn Steyr, von dannen weither ge= fiehrt worden, hat sich beÿ solch erscheinenten Gwerb der Eÿsen und Holz Handlung anmüettigen lieblichen Gelegenheit des Orths, zwischen den zwaÿen flüessenten Wässern, und des alda verspürten gesundten Lufts, ein Menge Volckh nach und nach nider gelassenn, welche angefangen ihre Heußer und Wohnungen zu erbauen, und wie aus den alten Briefen abzunehmben, so seÿn anfänglichen die Heußer vom Schloß umb dem Berg herumb folgents die obere Zeill in der Stadt gebauet, in Ennsdorff stundten vorhin etlich Fischer= heußl davon die Fischhueben dem Nahmen nach auf heutigen Tag behalten, aldahin wie auch ins Steÿrdorff von ain zur andern Zeit mehrer Behausungen, die Mühlen, Schmitten, und Schleiffen, Preuheuser und Werckhstött mehr aufgericht, sonder= lich aber seÿnd erst in dem negst verflossenen 200 Jahren die Maister Behausungen an der untern Zeill in der Stadt neben der Ennß, welche mit der Stuben damals nur in der Nüeder gebauet, und zum Thail nur mit Stroh bedeckht waren, wie auch die Heuser im Grienorth (wie mans jezo nent) vor Zeiten aber, weillen daselbst ein schon grienner Anger gewest, das Grienorth gehaissen hat in jezigen Standt erhöbt auch baÿde vorher geweste Dörffer Steÿr= und Ennßdorff zur Statt gezogen und derselben als Vorstött in incorporiert worden. Hiebeÿ nun auch von erstgedachten baÿden Wasserflüssen und Eÿsenbergwerckh etwas in specie zu melden, ist zu wüssen das die Ennß in Erzbisthumb Salzburg entspringe, nit fehrn von der Stadt Radtstatt alda ein Gebürg auß einen Prunen, der Ennsprun genant, ein kleines Pächl herfür quelt, welches seinen Lauff für Radtstatt alda im Gebürg des Radtstötter Taurn (von dem Tauriscer Nahms also ge= nennet) flüesset, zu sich nihmbt, rünt fehrner fort für Schlädt= ming durchs Ennßthall fürs Closter Admont, und also folgent durchs Gebürg hindurch biß gehn Steÿr von dannen für die Stadt Ennß, daßelbst nit fehrn gegen Mauthaußen über thuet es sich in die Thonnau ergüssen und also den Nammen verliehren. Die Zwerch- oder Seittenpäch die darein rünnen seind fürnemblich dise undter Radtstattfeldt darein die mänlich beÿ Scheidtung der Bäch gleichen Nambens, und bas darunter der Weissenbach in Ennßthall die Sölch, die Salza, der Thansbach beÿ Liezen, inseiths die Polten diß seiths der Pürnpach auß dem hohen Gebürg des Pürn in der Hüfflau rünt darzue der Ärzbach außen Eÿsenärzt

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2