Steyr, Oberösterreich. weitgrößte Stadt Oberösterreichs (23.000 Einwohner), ungemein malerisch am Zusammen¬ flusse der beiden klaren Gebirgsflüsse Enns und Steyr liegend, am Fuße der mächtigen i. J. 980 erbauten „Styraburg“ (Schloß Lamberg). Die Stadt hat eine uralte, reiche Geschichte, seit vorchristlicher Zeit blühte hier infolge des Verkehres aus dem unfernen „Innerberg“ (dem steirischen Erzberg) eine ausgedehnte Eisenindustrie, die in der Vorkriegszeit ihren Höhepunkt in der größten Waffenfabrik (Werndl) des Kontinents und seit dem Umsturze in den Steyr Werken A.-G. (Auto, Fahrräder, Pirschstutzen) erreichte. Eigenartig sind die zwei streng von einander getrennten Stadtteile, der moderne industrielle und der alte mit wunderbaren Bauten der Gotik und des Barock, so daß Steyr die besterhaltene mittelalterliche Stadt Osterreichs ist. Hervorragende gotische Bauten sind die Stadtpfarrkirche und besonders das „Bummerlhaus“, Barockbauten das Rathaus und viele Häuser am Stadtplatz: Renaissancebau der Innerberger Kornspeicher (jetzt Museum). Besonders zu erwähnen viele säulengeschmückte Höfe und alte Stadttore (Schnallentor). Inmitten der Stadt allgemein benützbarer großer Schloßpark. Steyr war beliebter Aufenthaltsort des Liederfürsten Franz Schubert, des Tondichters Dr. Anton Bruckner, der Dichterin Handel-Mazzetti, Geburtsort des ersten Schubertsängers Johann Michael Vogl, des Dichters Alois Blumauer, des Begründers des Maschinenbaues Johann Redtenbacher, der Geschichtsschreiber Valentin Preuenhuber und Franz Xaver Pritz, des Waffenindustriellen Josef Werndl und des genialen Stahlschneiders Michael Blümelhuber. Herausgeber: Sportphotograph Karl Them und Alois Stiasny in Steyr.
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