. .. ' . WIE DIE „GUTE STUBE" des alten Bürgerhauses - ein wenig seitab vom Alltagsgetriebe, Platz der Sammlung nach dem Tagewerk und Platz des Sammelns schöner Früchte des Fleißes seit Gene= rationen - so liegt das alte Steyr zwischen den zwei Flüssen, der Enns und der Stey r, die sich hier vereinen, geruhsam, ein wenig abseits vom großen Verkehrsstrom. Es ist, als wären von der Stadt , die doch als Indus triezentrum w eithin bekannt ist, der Lärm der T echnik und die Has t des Raketenzeitalters bis heute ferngeblieb en . Als ungem ein reizvolle mittelalterli che Kleinstadt ist Steyr noch kaum entdeckt.
EIN GIGANTISCHES AMPHITHEATER aus Flußterrassen haben Eis= und Zwischeneiszeiten hier aufgebaut. Vom 11Tabor" eröffnet sich wie von einer Loge aus ein prächtiges Bild: Im Hintergrunde die Gipfel der Alpen und Voralpen , wie auf einer Bühne davor die Spitzen und Zacken vieler Türme und Giebeldächer; darüber thronend das Schloß, die einstige Stirapurhc. Das jetzige Gesicht bekam die Burg nach einem Stadtbrand 1727; gebaut jedoch wurde sie vor tausend Jahren, eine feste Wehr gegen den Osten. Schon im 12. Jahrhundert war um sie herum eine ansehnliche Stadt gewachsen. Den steirischen Otakaren, deren letzter hier als stolzer Herzog von Steyr residierte, verdankt die Steyr anno 1554 und heute. Von böhmischen Söldnertruppen, die 1467 die Stadt belagerten, hat der Tabor (tschechisch = Festung, Berg) seinen Namen. Hans Sebald Lautensack h ielt 1554 den Blick auf die Stadt von diesem Platz aus in einer Radier ung fest . Eine große Neufassung dieser Ansicht - im Taborrestaurant - läßt an Ort und Stelle das alte und das jetzige Stadtbild ver gleichen.
Stadt ihrWappen - den weißen Pan= ther im grünen Feld - und die er= sten Vorrechte im Eisenhandel. Die= se Privilegien ließen Steyr schnell zur wohlhabenden Eisen_stadt wer= den . Schon im 15. Jh. war es einer der bedeutendsten Handelsplätze Mitteleuropas. Auf Schritt und Tritt begegnen wir den Zeugen jenes Wohlstands , stolzen Patrizierhäusern und mannigfaltigen Kunst= werken. · Das Fresko auf dem Torbogen zur Berg• gasse stellt Kaiser Friedrich III. und seinen Sohn Maximilian I. dar. Es er• innert an die von Friedrich angeordne• ten Befestigungsbauten, aber auch an einen sagenhaften Streit zweier Ritter um den Platz der Stadtgründung. Da= nach hatte der eine die Taborhöhe, der andere die Nähe der Burg und der Enns vorgezogen. 1949 wurde das Bild nach einem alten Fresko auf dem einstigen Ennstor gemalt. Reste einer ähnlichen Darstellung finden sich noch auf dem ehemaligen Mauthaus, Haratzmüller• straße 44. Die Berggasse, früher „Hofgasse" (rechts im Bild), führt zum Schloß, die Enge Gasse (links) auf den Stadtplatz.
INS MITTELALTER VERSETZT dünkt sich der Wanderer durch die engen Gäß= chen und verträumten Arkadenhöfe, an denen Steyr so reich ist. Just das macht die Stadt sehens= und Ziehens= wert, daß sie im Kern fast unver= sehrt das Aussehen ferner Jahrhun= derte bewahrt hat und der Entdecker= lust allenthalben mit Überraschungen aufwartet, mit stimmungsvollen Plätzen, mit formschönen Einzelhei= ten und mancherlei Motiven. Die Schulstiege ist eines der vielen ro= mantischen Gäßchen; das Schild mit den Rosen und das Schild mit dem Krebs sind zwei der ungezählten Werke der Eisenkunst in Steyr.
Anmutiger Beherrscher der Stadtplatz=Südseite ist das Rathaus. Im Doppelgiebelhaus neben der Marienkirche (Stadtplatz 39, rechts im Bild) war 1626 Stephan Fadinger, der Führer des Bauern= aufstandes, Gast des Hausherrn und Stadtrichters Madlseder, der ein Jahr später als Anhänger des Rebellenführers enthauptet und gevierteilt wurde. Im selben Haus kam 1809 Ferdinand Redten= bacher, der „Schöpfer des wissenschaftlichen Maschinenbaues", zur Welt. DER STADTPLATZ HAT NICHT SEINESGLEICHEN in ganz Österreich. Kaum irgendwo ist die Harmonie der alten Baustile beeinträchtigt. Gotische Giebelhäuser stehen in reizvollem Rhythmus neben verspielten Rokokofassaden, selbstbewußte Patrizierheime aus der Zeit der Renaissance neben lebenslustigem Barock. Und überall ist ein schier nicht überschau= barer Reichtum an künstlerischem Schrrzuck , vor allem an Zeugnissen der Eisenkunst, an Fensterkörben, Gittern, Beschlägen und weit ausladenden Schildern .
Das Bummerlhaus, dem Rathaus gegenüber, ist die andere Dominante des Stadtplatzes. Das Schild kennzeichnet es noch als einstiges Gasthaus ,,Zum goldenen Löwen". Weil aber der Löwe recht ungefährlich aus• sieht, eher wie ein kleiner Hund, ein „Bummerl", darum nennt es der Volksmund seit alters her Bummerlhaus. Die Zeichnung gibt ein Tür• beschläg an der einstigen Kapelle im Bummerlhaus wieder. WEM DIE STUNDE HOLD IST, der vermag den Platz in der aller Zeit entrückenden Stille am frühen Sonntagmargen oder im traum• haften Dämmerlicht des Winters zu erleben, wenn unberührter Neuschnee vom Schein der Lampen schimmert. Doch auch der helle Tag hat seine Farben, das bunte Marktleben mit den kernigen Gestalten des Dorfes, mit den Blüten und Früchten des Gartens .
IM „GROSSEN PRIVILEGIUM", das mit andren denkwürdigen Urkunden im Rathaus aufbewahrt wird, bestätig= te 1287 Herzog Albrecht I. der Stadt die alten Vorrechte im Handel und in der Verarbeitung von Eisen. So reichten im Mittelalter die Verbin= dungen der Steyrer Handelsherren über Polen und Rußland bis in die „asiatische Tartarey", bis China und über die Hansestädte, über London und Spanien später bis in die Neue Welt. Reger Warenaustausch wurde mit Venedig getrieben. Für die inni= gen Beziehungen mit deutschen Städten sprechen noch manche Kunstwerke, vor allem die Nürnber= ger Arbeiten in der Stadtpfarrkirche. Das Rathaus, eines der schönsten Oster= reichs, wurde 1765-1778 nach Plänen von Gotthard Hayberger erbaut, von dem auch die Bibliotheksäle in den Stiften St. Florian und Admont her= rühren und der fünf Jahre lang Bürger= meister von Steyr war.
NICHT IMMER FRIEDLICH, wie es das Plätschern und Tauben=Gurren beim Leopoldibrunnen ausdrückt, durfte sich Steyr seiner Vorrechte erfreuen. Sie waren mitunter arg umkämpft. Mancher Ort wollte der Eisenstadt ihren Vorrang streitig ~achen. Wie= derholt muß.te sich Steyr seine Privi= legien bestätigen lassen. So hat bei= spielsweise Kaiser Maximilian I., der mehrmals hier weilte, 1501 in einem Schiedsspruch einen Handels= krieg zugunsten Steyrs entschieden und den Bürgern der Stadt 1499 das Recht gewährt, einen Bürgermeister zu wählen.
ANTON BRUCKNER hat oftmals auf der Chrisman=Orgel der Stadtpfarr= kirche gespielt und als häufiger Gast im Pfarrhof u. a. im Jahre 1885 seine 8. Symphonie geschrieben. Er wollte in seinem geliebten Steyr bestattet werden, wäre ihm der Wunsch versagt geblieben, unter der Orgel in St. Florian seine letzte Ruhestätte zu finden . Das Denkmal nahe der Stadtpfarrkirche - das er= ste Denkmal, das ihm gesetzt wur= de-ist wie das Werndl=Denkmal auf der Promenade eine Arbeit von Vic= tor Oskar Tilgner. Auch Paul Peurl, der Schöpfer der Deutschen Varia= tionen=Suite, wirkte als Organist in Steyr, wo schon frühzeitig Minne= und Meistergesang in hoher Blüte standen.
FRANZ SCHUBERT schrieb am Ufer der Steyr sein Forellenquintett, Adalbert Stifter arbeitete hier an seinem „Nachsommer". Enrica von Handel=Mazzetti hat für mehrere historische Romane ihre Phantasie vom alten Stadtbild in ferne V er= gangenheit entführen lassen . Lud= wig Anzengruber spielte am inti= men Stadttheater in der Berggasse. Die Kunst des Stahlschnitts brachte Michael Blürrielhuber zu neuem An= sehen. Johann Mayrhofer, von des= sen Gedichten Schubert eine ganze Reihe vertonte, stammt ebenso aus Steyr wie der k. k . Hofopernsänger J. M. Vogl, wie der Historiker Franz X. Pritz und der Kunsthistoriker Franz Wickhoff. Als hervorragen= der Chronist ist schließlich Valentin Preuenhueber zu nennen. Wohl das bekannteste Blld von Steyr ist der Blick auf die barocke Michaeler• kirche, die einen prachtvollen Hochaltar mit dem Altarbild von Franz X. Gürtler enthält, und das alte „Bürgerspital" . Schon um 1180 wird diese Anstalt für arme, alte oder kranke Bürger genannt. Hier verdient vor allem ein holzge= schnitzter Christus - vermutlich eine Nürnberger Arbeit aus der Zeit um 1_530 - Erwähnung. Das Schnallentor, 1613 erbaut, ist be= nannt nach der Münze (Schnalle), die dereinst den Weg in die ,Stadt freigab. •
lNSONDERHEIT DIE HÖFE seien dem Gast freundlich anempfohlen, etwa der Renaissancehof mit den Sgraf= fiti im Madlsederhaus, die zwei Laubenganghöfe im Bummerlhaus und natürlich der Dunklhof, der schönste spätgotische Hof in Steyr. Hier eine Serenade bei Kerzenlichtund die Illusion der Zeitentrücktheit wird vollkommen. Neben dem Dunklhof (Kirchengasse 16) mit den Kerbschnitt-Ornamenten der Säulen seien u . a . die Höfe Stadtplatz 9, 14, 29, 32, 33 und 39 und mancher Hof am Grünmarkt, in der Enge= und in der Kirchengasse nicht vergessen. ~mmer wieder überraschen der Abwechslungs= reichtum der Formen und die idyllischen Stimmungen. Zu den ältesten Bauten in Steyr zählt das „Bürgerspital" mit den skurrilen Säulen=Füßen in der Halle (Zeichnung) .
DAs HEIMATHAUS hat seinen würdigen Platz im „Innerberger Sta= del". Der mächtige, reich mit Sgraffitoschmuck versehene Renaissance= bau wurde 1612 errich= tet als Stapelplatz für die Versorgung der Leu= te am Erzberg mit Le= bensmitteln und für allerlei Eisenwaren. Hier lagerte Getreide, das sogar aus Böhmen und Bayern kam, neben Messern, Sensen und . andern Exportgütern der Innerberger Haupt= gewerkschaft. Jetzt sind hier vielerlei künstleri= sehe und historische Zeugnisse aus der Ver= gangenheit, darunter die große Petermandl'sche Messersammlung, auf= bewahrt. Der „Innerberger Stadel" beherbergt das Heimathaus (Museum) mit vielen Kostbarkeiten, u . a. das Stadtrichter= schwert (Illustration) .
DER SENSENHAMMER, der mit allem Zubehör im Heimathaus fachgerecht aufgestellt wurde, ist ein Herzstück des Eisenmuseums. Einst war die Sensenerzeugung ein blühender Wirtschaftszweig . Allenthalben an der Steyr und Enns pochten die Hämmer . Sensen von hier waren gesucht und weltbekannt . Die „schwarzen Grafen", Eisenerzeuger, Gewerke, Harn= merherren uryd Händler waren hochmögende Leute. Die vielen Hämmer sind fast alle verstummt. Einige größere Betriebe verfertigen noch Sen= sen oder haben sich auf andere Produktionen umgestellt. Erhalten sind noch die Erzeugung von Zaukerln (Taschenmessern) im Trattenbachtal und der Maultrommeln in der Mollner Gegend. 1 Im Jahre 1625 schlossen sich in einer Notzeit der Eisenerzeugung und in einer Absatzkrise Gewerke und Händler zur „lnnerberger Hauptgewerkschaft", einem mittelalterlichen Konzern und Vorläufer der Österreichischen Alpine=Montan= Gesellschaft zusammen. Mit „Innerberg" wird das Gebiet zwischen Steyr und dem Erzberg, mit „Vordernberg" die Seite südlich des Erzberges bezeichnet.
DAS „STEYRER KRIPPERL11 , gleichfalls im lnnerberger Stadel zu Hause, ist wohl das letzte mechanische Krippen= und Puppenspiel Mitteleuropas, das noch je= des Jahr um Weihnachten jung und alt entzückt mit seinen Altstadtbildern, den urwüchsigen Szenen aus dem Handwerker/eben und den seit Gene= rationen mündlich überlieferten Texten zum Weihnachtsgeschehen. STEYR ALS WEIHNACHTSORT : Im Weichbild der Stadt liegt Christkindl, in letzter Zeit durch sein Weihnachtspostamt, die Briefmarke und Sonderstempel weit= berühmt geworden. Die Wallfahrtskirche haben die bekannten Barockbaumei= ster Carlone und Prandtauer erbaut.
KRIEG UND PEST, feindliche Heer= scharen, auch Erdbeben, Stadtbrän= de, Hochwasser, Seuchen und Hun= gersnöte, Arbeitslosigkeit, Bomben und Besatzung haben ebenso das Gesicht der Stadt gezeichnet wie Fleiß, Kunstsinn und W oh/stand. Protestantische Steyrer, die zur Zeit der Gegenreformation auswander= ten, haben u. a. in Solingen neue Eisenindustrien begründet. Durch einen Bombentreffer wurde im zweiten Weltkrieg die Fassade Stadt= platz :12 (aus dem Jahre :1768) zur Hälfte zerstört, nach dem Krieg jedoch mit gro= ßer Sorgfalt wiedererrichtet. Das Empire=Schild mit der Darstellung der „Drei Alliierten" (an einem Gast= haus am Stadtplatz) erinnert an die Unterzeichnung des Waffenstillstandes im Hause der Löwenapotheke.am 25 . De= zember :1800, dem der Friede von Lune= ville folgte .
ÜHNE UHR UND STADTPLAN sollte man kreuz und quer durdi die engen Gassen in der Altstadt, im Steyrdorf und Ennsdorf bummeln, audi durdi die neuen Stadtteile auf der Enns= leite und auf dem Tabor, den Weg nach Christkindl oder ennsaufwärts gegen Garsten - hier und dort er= freut ein schöner alter Bau das Auge, da ein entzückender Rundblick, ein Beispiel moderner Ardiitektur, dann wieder ein „photogenes" Portal. Nennen wir nur das Neutor, die Brucknerstiege, die Marienkirdie, den Sdiloßpark, das Haus Pfarrgasse 1 , das Sdiloß Engelhof, den Damberg, das Kollertor, den Friedhof und die Türkenköpfe an der Fassade Glein= kergasse 14. · Das Lebzelterhaus mit seiner kostbaren Einrichtung erhielt durch eine großzügige Renovierung wieder die eigenartig herbe Fassade aus dem Jahre 1567. In den Ges wölben dieses Hauses wurde noch vor kurzem Met ausgeschenkt und werden mancherlei Gegenstände der Lebzelterei, kunstvolle Model u. dgl. gesammelt.
Die einstige Wehranlage auf dem Tabor ist heute ein modernes Restaurant. Wo früher der Feuerwäd1ter hauste, mag nun der durstige Gast seinen „Brand" löschen. Es lohnt sich, die Taborstiege hinaufzugehen und von der Höhe aus das Bild der a lten Stadt in sich aufzunehmen. Der „Taborturm" trug einst wie das Schnallentor und der „Innerberger Stadel" Sgraffitoschmuck der Renaissancezeit, darunter Sonnen= räder und Spiralen. Zu ERHOLSAMEM VERWEILEN in freundlichen Gaststätten und originellen Lokalen ist eingeladen, wer je des Schauens und Wanderns müde wird. Auf dem Tabor gar oder in mancher anderen Gaststätte läßt sich beides verquicken, das Ruhen und das Genießen des Stadtbilds. ->·· ~~/ ..... ·~ ... ~1~ ~ ~';·• c~ ~;.~ Cs ~ _:,_- ""' ·. 1:. ' --✓ ~~
DIE ALTE EISENSTADT UND DIE NEUE INDUSTRIESTADT zeigen sich vom Tabor aus freundlich neben= einander. Es ist still geworden an den Ufern der Steyr, im Eysnfeld, wo dereinst Josef Werndl den entscheidenden Schritt getan . hat vom Handwerk zur modernen Fabrik. Durch Werndl wurde Steyr zur Waffenschmiede Europas. Als eine Absatzkrise kam, begann er, scho~ um 1880, Elektromotoren, Dynamos und Glühlampen zu erzeugen. Die Elektroausstellung 1884 war eine Sensation: Steyr die erste elektrisch beleuchtete Stadt in Europa und dazu erstmals die Energie aus Wasser gewonnen! Vielleicht war Werndls Streben, die Waffenerzeugung durch eine Elektroindustrie zu ersetzen, der Zeit zu weit voraus. Es kamen auch wieder größere Gewehrbestellungen. Dafür gelang dem Nachfolger, der jetzigen Steyr=Daimler=Puch=AG., in Blick vorn Tabor auf das Hauptwerk der Steyr•Daimler=Pudt=AG., des größten eisenverarbeitenden 5etriebes Österreidts.
der schwierigen Zeit nach dem ersten Weltkrieg die Umstellung von der Kriegsindustrie auf die Erzeugung von Autos, später auch Traktoren, Wälzlager usw. mit dem Erfolg, daß heute Steyr weltbekannt ist - nicht als idyllische mittelalterliche Kleinstadt, sondern als modernes Indu= striezentrum, das außerhalb der einstigen Stadttore entstanden ist. Auch Bestecke, Bohrer, Maschinen, Musikinstrumente, Stahlfenster und Gablonzer Waren sind unter den Steyrer Pro= dukten zu nennen. Neue Wohnviertel wachsen, allenthalben wird gebaut, Schulen, Kultur= stätten, Brücken, ein Altersheim, ein Freibad. Durch Fleiß und Können gedeiht auch in unsrer Zeit die Stadt mit ihren 39 ooo Einwohnern. Auf das neue Bad mit seinen vier Becken und dem Tauch= garten sind die Steyrer besonders stolz. Es hat sich auch bei internationalen Sportveranstaltungen bes tens bewährt .
Für alt und jung ist gesorgt : Dem Hauptgebäude des Altersheimes (Bild oben) ist eine schöne Jugendherberge angeschlossen. „ DIE GEGEND UM STEYR IST ÜBER ALLEN BEGRIFF SCHÖN", schreibt Schubert 1819. Wer wollte ihm widersprechen, so er jemals dem Flußlauf der Steyr gefolgt ist von Frauen stein mit der prachtvollen Schutzmantelmadonna (vermut= lieh eine Votivgabe des Kaisers Maximilian!.) bis zum Tot en Gebirge. Nicht minder lieblich ist das Ennstal, die Stadt Enns - das Lauriacum der Römerzeit - und das Brucknerstift St. Florian inmitten fruchtschweren Ackerlandes, die Reihe der Stauseen flußaufwärts, das wildromantische Gesäuse und der Erzberg, von dem m indestens schon die Römer Erz holten. Schlierbach (nach Dehio die „Geburtsstätte des Deutschen Barocks") , das berühmte Kremsmünster, Spital a. P. , Bad Hall, Garsten, Gleink, Seitenstetten und Hinterstoder - vielerlei Ziele für den Urlauber, Kunstfreund und Wanderer, für Jäger, Fischer, Kletterer, Wassersportler und Skifahrer! Die wenigen Hinweise mögen genügen, das Wort Schuberts zu begründen: ,,In Steyr hab' ich mich und werd' ich mich noch sehr gut unterhalten!"
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