PIONIER ALTOSTERREICHS Die ersten Jahre nach der Gründung der Josef und Franz Werndl & Comp. Waffenfabrik waren durch Absatzstockung und Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. Erst die Kriegsvorbereitungen gegen Italien brachten Werndl die langersehnten Aufträge. Obwohl die Meinungen über Hinterlader bei den Heeresverwaltungen noch immer sehr geteilt waren, setzte Werndl gemeinsam mit Holub die Entwicklungsarbeiten am Hinterladergewehr unverdrossen fort. Erst die Niederlage bei Königgrätz 1866 brachte die allgemeine Erkenntnis, daß der schneller schießende Hinterlader dem langsameren Vorderlader taktisch überlegen ist. Dies veranlaßte die Heeresverwaltungen aller Staaten, eine Umrüstung auf Österreichische Infanterie, Königgrätz 1866 Hinterlader vorzunehmen. In Österreich wird eine eigene „Hinterladungs-GewehrKommission“ eingesetzt, die über hundert Konkurrenzangebote überprüft. Im Herbst 1866 läßt Werndl durch Holub dem Kriegsminister, Freiherrn von John, Zeichnungen des in Steyr entwickelten Hinterladerverschlusses vorlegen. Der Kriegsminister ordnet die sofortige Anfertigung eines Holzmodelles an. Dieses Modell findet die Zustimmung der maßgebenden Kreise, und Werndl erhält den Auftrag, ein schußfertiges Gewehr vorzulegen. Inzwischen aber hatte die Prüfungskommission den vom Wiener Gewehrmacher Paget eingereichten Hinterlader „System Remington“ bereits zur Annahme empfohlen. Trotzdem setzt Werndl seinen Hinterlader zur Erprobung durch. Das Prüfungsergebnis, vom Hpt. im k. k. Artilleriestab Alfred Kropatschek festgehalten, bestätigt die höhere Feuergeschwindigkeit und betont - in Kurzform wiedergegeben - folgende Vorzüge: fosef Werndl 1831-1889
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