WERNDL - DER INDUSTRIE Obwohl Werndl in diesen schweren Jahren praktisch um das nackte Überleben kämpft, nimmt er seiner Mutter die schwere Last der Verantwortung für den Erstbetrieb ab. Am 16. April 1864 gründet er die Firma „Josef und Franz Werndl & Comp.“, Waffenfabrik und Sägemühle in Oberletten, mit dem Sitz in Steyr. Die Geschäftsführung, die Vertretung nach außen und das Zeichnungsrecht wird Josef übertragen; Josefine, die Mutter, und Franz, einer der Brüder, sind seine beiden Gesellschafter. Grundsätzlich übernimmt Josef Werndl die technischen und Franz Werndl die kaufmännischen Agenden. Interessant ist, daß Werndl bei der Eintragung des Unternehmens in das Handelsregister beim k. k. Kreisgericht in Steyr zum erstenmal die Bezeichnung „Waffenfabrik“ verwendet. Diese Tatsache ist sicher kein Zufall, sondern ein Glaubensbekenntnis an den technischen Fortschritt. Da aus der „Waffenfabrik“ später die „Österr. Waffenfabriks-Gesellschaft“ und in der Folge die „Steyr-Werke Aktiengesellschaft“ hervorgegangen sind, kann die Waffenfabrik mit vollem Recht als Stammhaus der heutigen Steyr-Mannlicher Ges.m.b.H. gelten. Dies umso mehr, als die Handfeuerwaffenproduktion allein in den Tätigkeitsbereich dieses Unternehmens fällt. Eines steht jedenfalls fest: Werndl hatte mit der Gründung der „Waffenfabrik“ ein Teilziel erreicht. Das Unternehmen war maschinell gut ausgerüstet und konnte der kommenden Entwicklung mit Zuversicht entgegenblicken. Die Zukunft hing aber vom Erfolg des neuentwickelten Hinterladers ab. Die Zeit drängte. Eintragung der am 16. April 1864 gegründeten Waffenfabrik und Sägemühle „Josef und Franz Werndl & Comp.“ in Oberletten mit dem Sitz in Steyr in das Handelsregister Steyr vom 13. August 1864
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