Ebenfalls vom Bildhauer Prof. Tilgner stammt eine Bronze-Büste, die 1889 im Rathaus von Steyr zur allgemeinen Besichtigung aufgestellt wurde. Diese Büste befindet sich heute im Waffensaal der Steyr-Daimler-Puch AG. Dieser Ehrenplatz wurde völlig zu Recht gewählt, denn Josef Werndl gilt als Stammvater der heutigen Steyr-Daimler-Puch AG. I larüber hinaus erinnern Gedenktafeln am Geburtshaus in Steyr, Wieserfeldplatz 37 und am Sterbehaus, dem „Petzengütl“ an den großen Sohn dieser Stadt. Als Ehrung und Anerkennung sind auch die Straßenbenennungen zu sehen, die das Andenken an Werndl wachhalten sollen. Noch 1889 wurden verschiedene Straßen im Stadtteil Steyr/Eynsfeld nach den Vornamen der Mitglieder der Familie Werndl benannt. Die Josefgasse nach dem bedeutendsten Familienmitglied Josef Werndl, die Leopoldgasse nach dem Vater Josef Werndls, die Anna- und Karolinengasse nach den Töchtern und die Ludwiggasse nach dem Bruder des Industriepioniers. Schließlich erinnert die Werndlgasse an alle Mitglieder dieser einflußreichen Familie. Werndigassen gibt es aber auch in Linz und in Wien. Obwohl Werndl als erklärter Liberaler der Kirche neutral bis ablehnend gegenübergestanden ist, hat er auch in kirchlichen Kreisen durch sein soziales Engagement Anerkennung gefunden. Sein Bild ist in der Stadtpfarrkirche im vordersten Glas- lenster der Südfront im Kreis prominenter Steyrer zu sehen. Werndls Leistungen als Leiter einer der größten Waffenschmieden Europas wurden aber zu seinen Lebzeiten schon voll anerkannt. 1862 erhielt er als Teilnehmer und KoOrden der „Eisernen Krone“ miteemitglied der Londoner Weltausstellung von Sr. Majestät, dem Kaiser, das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone überreicht. 1870 bekam Werndl den Orden der Eisernen Krone III. Klasse für die Verdienste um den Hinterlader verliehen. 1872 wurde Werndl der Orden der italienischen Krone ausgehändigt. Grund dafür war die erstklassige Qualität der in der Waffenfabrik hergestellten Jagdgewehre, die der Kaiser dem italienischen König ge schenkt hatte. 1877 erhielt der Generaldirektor vom Kaiser die Erlaubnis, einen ihm angebotenen Orden der Königlich-preußischen Regierung anzunehmen und zu tragen. Es folgten: das „Commandeur-Kreuz des Ordens der rumänischen Krone“; die Ernennung zum „Comthur des Königlichsächsischen Albrechtsordens“; zum „Offizier der franz. Ehrenlegion“; zum „Offizier des griechischen Erlöserordens“; zum „Commandeur des portugiesischen Christus-Ordens“ und zum „Großoffizier des kaiserlich-persischen Sonnen- und Löwenordens“. Charakteristisch für die Persönlichkeit Werndls ist es, daß er als Inhaber des österreichischen Ordens der Eisernen Krone III. Klasse berechtigt gewesen wäre, um Erhebung in den Adelsstand anzusuchen. Werndl hat von diesem Recht nie Gebrauch gemacht.
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