Ganz besonders aber bemühte sich Werndl um die soziale Besserstellung seiner Arbeiter. Ab 1870 wurde mit dem Bau von Arbeiterhäusern begonnen; 1889 waren 153 Häuser vorhanden, in denen ungefähr 600 Familien wohnten. Den Baugrund stellte Werndl kostenlos zur Verfügung, die Baukosten wurden durch einen dreiprozentigen Lohnabzug sichergestellt. Wenn jemand die Waffenfabrik verließ, bekam er die Einzahlungen in den Baufonds zurück. War er inzwischen in den Besitz einer Wohnung gelangt, so wurde sie von der Fabrik zum Ankaufspreis zurückgekauft. 1869 ermöglicht Werndl die Gründung eines Konsum- und Vorschußvereins, der den Arbeitern die Chance bietet, billig Lebensmittel und Bekleidung einzukaufen. In dasselbe Jahr fällt auch die Gründung des Arbeiter-Krankenvereins. Weitere soziale Leistungen sind die Einrichtung eines Pensionsfonds für Beamte und Partieführer (1878), ein Altersunterstützungsfonds (1884) und eine Invaliden- und Unterstützungskasse. In seinem Testament bestimmte Werndl 140.000 Gulden für Stiftungen. Davon stammten 40.000 Gulden aus einer Stiftung, die bereits 1885 von Josefund Ludwig Werndl je zur Hälfte dotiert worden war. Aus dem Zinsertrag wurden unterstützungsbedürftige Arbeiter und deren Witwen und Waisen beteilt. Um einer Würdigung der Person Werndls gerecht zu werden, muß festgehalten werden, daß alle sozialen Einrichtungen in der staatlichen Gesetzgebung nur in Ansätzen oder gar nicht vorhanden waren. / )ie ehemalige Halle der Gewerbeausstellung, in der sich heute das Stadttheater befindet. Die Werkswohnungen, die Josef Werndl auf dem Eysnfeld beim Steyrer Wehrgraben errichten ließ, sind noch heute bewohnt.
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