125 Jahre Waffen aus Steyr

Etwas mehr als 300 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung der Styraburg im Jahre 980 gewährte Herzog Albrecht I. am 23. August 1287 der Stadt im sogenannten „Großen Privileg“ wesentliche Rechte in bezug auf den Handel mit Eisen. Das Stapelrecht auf Holz und Eisen aus dem Ennstal und vom Erzberg diente als Grundlage für den raschen Aufstieg der Eisenverarbeitung und des Eisenhandels. Ab dem 14. Jahrhundert treten verstärkt Zeugnisse für die Organisation des Eisenhandwerks auf. Schon 1367 ist die Existenz eines Harnischmachers belegt, 1373 gibt es Zeugnisse für Klingenschmiede in der Raming und in Dambach, 1401 eine Zeche der Schmiede und 1419 eine der Grobschmiede. 1427 bestand bereits eine Handwerksordnung für die Schlosser. 1488 gibt es auch eine Zeche der städtischen Klingenschmiede. Insbesondere das Messerhandwerk erlebte einen raschen Aufstieg. Vor allem in den Vorstädten und am linken Ufer der Steyr siedelten sich jene metallverarbeitenden Betriebe an, die auf die Wasserkraft angewiesen waren. Schon früh entstand im Wehrgraben ein künstliches, etwa 1,5 km langes Kanalsystem, das zum Antrieb der Wasserräder diente. Dieses Kanalsystem stand bis in das ausgehende 19. Jahrhundert in Verwendung.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2