ERFINDER PERSÖNLICHKEITEN JOSEF WERNDL Geboren am 26. Februar 1831 in Steyr, gestorben am 29. April 1889 in Steyr. Aus einer alten Büchsenmacherfamilie stammend, wurde auch er Büchsenmacher und arbeitete als Geselle in Prag, in der Staatlichen Gewehrfabrik in Währing bei Wien, in Thüringen, in den amerikanischen Waffenfabriken von Remington und Colt. In Amerika lernte er die neuesten Maschinen und die moderne Serienfertigung kennen. Im Jahre 1853 kehrte er nach Steyr zurück und übernahm nach dem Tode seines Vaters das Büchsenmacherunternehmen seiner Eltern, das sich unter seiner Leitung schnell vergrößerte. Bei ihm arbeitete auch Karl Holub, dessen Armeehinterlader Werndl serienmäßig herstellte. Im Jahre 1863 ließ er Holub als Arbeiter in der Waffenfabrik Hartford arbeiten, um hier die erforderlichen Erfahrungen zu sammeln. Nach Holubs Rückkehr gründete Werndl 1864 eine Waffenfabrik, die bald große Aufträge über Waffen erhielt und sich schnell entwickelte. KARL HOLUB Geboren in Stradonice, gestorben am 23. Mai 1905 in Steyr. Er lernte in Prag das Schlosserhandwerk und arbeitete dann in einigen österreichischen Städten. Während seines Militärdienstes kam er in die Staatliche Gewehrfabrik in Wien und lernte dort Josef Werndl kennen. Infolge eines Arbeitsunfalles wurde er aus dem Militärdienst entlassen; er ging nach Steyr und wurde Mitarbeiter Josef Werndls. In amerikanischen Waffenfabriken sammelte er Erfahrung in der modernen Serienfertigung, die er beim Aulbau der neuen Gewehrfabrik in Steyr anwendete. Im Jahre 1867 wurde in der österreichisch ungarischen Armee der neue Hinterlader, seine Erfindung, eingeführt. Das Nutzungsrecht erwarb der Fabrikant Josef Werndl, der diese Waffe als Werndl- Holubsches Hinterladungsgewehr patentieren ließ. FERDINAND RITTER VON MANNLICHER Geboren am 30. Januar 1848 in Most in Böhmen, gestorben am 20. Januar 1904 in Wien Nach dem Studium an der Technischen Hochschule in Wien arbeitete er bis zu seiner Pensionierung als Konstrukteur bei den österreichischen Eisenbahngesellschaften. Sein erstes Selbstladegewehr entstand 1885. Von seinen Selbstladepistolen war die Pistole Modell 1900 besonders erfolgreich. Als Mannlicher 1900 auf der Pariser Weltausstellung eine Kollektion seiner Waffen ausstellte, wurde er mit dem höchsten Preis ausgezeichnet. Für seine Verdienste um die moderne Waffentechnik wurden ihm zahlreiche Auszeichnungen und der Adelstitcl verliehen. OTTO SCHÖNAUER Geboren im Jahre 1844 in Reichraming, gestorben am 17. September 1913. Als junger Arbeiter arbeitete er in Neuhausen in der Gewehrfabrik von Vetterli. Als er bei einer technischen Einheit in Josefov diente, wurde der Fabriksherr Werndl auf ihn aufmerksam. Im Jahre 1868 lud Werndl ihn nach Steyr ein, 1889 wurde Schönauer hier Betriebsinspektor und 1896 technischer Direktor der Waffenfabrik. Er war ein begabter Konstrukteur und Organisator.
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