6 — beivohner. Ihre Freiheit wurde im Jahre 113 vor Christi Geburt von den Kimbrern bedroht, welches deutsche Volk ein römisches Heer bei Noreja schlug. Heute heißt Noreja Neumarkt und liegt in Steiermark, nördlich von Friesach. Der Kimbrer neues Erscheinen in den Ostalpen mag im Jahre 102 die Tau- risker wieder sehr geängstigt haben. Ihre Freiheit verloren diese Kelten erst an die Römer, deren Kaiser Augustus sie im Jahre 15 vor Christus unterwerfen ließ. Nach denr Stadtnamen Noreja wurde jetzt ihr Land von den Römern Noricum genannt, sie selbst Noriker. Später wurde jener Theil Noricums, wozu unsere Gegend gehörte, Usernoricuni genannt, weil das südliche Donauufer die Nordgrenze bildete. Für diese Provinz Ufernorikum ist Lauriacuni (Lorch bei Enns) als die Residenz des Statthalters nicht ganz unwahrscheinlich. Lauriacum ist von dem jüngeren Antoninus, d. i. von Marcus Aurelius, als Colonie eingerichtet worden. Mit der lateinischen Sprache und römischen Cultur fand auch das Christenthum in unserem Lande Eingang. Im Jahre 303 veranstaltete der Kaiser aus Furcht vor der Erstarkung des Christenthums die letzte große, allgemeine Christen - Verfolgung. Dabei fand im folgenden Jahre der heilige Florian in Lorch den Tod. Florian war ein römischer Soldat ohne Rang; es ist daher unrichtig, ihn als einen Soldaten höheren Ranges zu bezeichnen. Im Pongau hatte sich noch ant Ende des 7. Jahrhunderts die Erinnerung an einen römischen Bekenner Maximilianns erhalten. Alle anderen Angaben über Maximilian sind unerweislich, da dessen Legende erst 1000 Jahre nach seiner Lebenszeit abgefaßt worden ist. Bald, nämlich im Jahre 313, erließ Kaiser Con- stantin I. für die Christen günstige Verordnungen. Schon von 167 bis 180 war von Marcus Aurelius gegen die deutschen Markomannen Krieg geführt worden, weil dieselben aus denr nördlichen Theile des heutigen Erzherzogthums über die Donau setzen wollten. Viel später wirkte in unserer Gegend, welche jetzt zum weströmischen Kaiserreiche gehörte, der heilige Severin, näinlich von 454—482, in einer Zeit, lvo die Völkerwanderung in Noricum blühte. Daß die römische Herrschaft
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