38 tjtmgürte dich mit frischem Grün, du treubewährtes Step er, Und rüste dich so gut du kannst zu deiner Jubelfeier; Denn viel der Gäste kommen heut' aus Öst'reichs weiten Gauen, Um dich, du alte Eisenstadt, im Festesschmuck zu schauen! Neunhundert Jahre sind verrauscht im großen Meer der Zeiten, Seit du am Enns- und Steyerstrand begannst dich auszubreiten, Seit deiner ersten Hämmer Klang dies stille Thal belebte Und wie ein Gruß hinauf zur Burg der Ottokare schwebte. Oft sahst du wechseln Ruh' und Glück mit Stürmen und Gefahren, Doch frischen Muth und Schaffensdrang verstand'st du stets zu wahren; Dein bied'res Völklein trug mit Lust der Arbeit schwerste Bürde, D'rum kamst du früh zu Ehr' und Macht, zu Reichthum und zu Würde. Die erzdurchzog'ne Steyermark, berühmt in Süd und Norden, Zu deren schmucker Hauptstadt du für lange Zeit geworden, Sie gibt noch heute Zeugniß dir, der alten Metropole, - ^ Daß du dereinst den Grund gelegt zu ihrem fern'ren Wohle. X Doch nicht auf diesem Feld allein hast Lorbeern du erworben, Dein Sinn für Kunst und Wissenschaft ist nie dir auch erstorben; Du pflegtest mit dem Guten stets das Edle und das Schöne, D'rum suchten dich auch gerne auf der Musen heit're Söhne. Einst bargst du in der Styraburg der Babenberger Blüthe, Den glorreich-weisen Leopold mit sinnigem Gemüthe; Die Minnesänger haben dir ihr Bestes wol gesungen, Soll hier doch einst entstanden sein das Lied der Nibelungen. Wer deine Giebeldächer schaut, des Friedhofs Säulengänge, Der Kirchen majestät'schen Bau, des Rathhausthurms Gepränge, Dem geben diese Zeugen kund aus längst entschwund'nen Tagen, Daß frommer Sinn und deutscher Geist den Sitz hier aufgeschlagen. —
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