— 19 — über die Flucht aus Ungarn. Ihm erschloß der Kaiser die bestimmte Aussicht auf den Erzbischofstuhl Salzburgs. Der zur Täuschung des ungarischen Königs voni Kaiser aus Neustadt am 29. Februar 1476 zugesandte Geleitsbrief, angeblich nach dem Wallfahrtsorte Aachen, erscheint für den Primas und dessen Gefolge von 60 Nossen ausgestellt. Drittelst dieses Briefes floh Beckenschläger im März oder noch später zum Kaiser. Dieser bedurfte dringlichst des Schatzmannes. Als am 5. Jänner 1477 der Herzog Carl der Kühne von Burgund fiel, war seine Erbtochter Marie schon längst die Braut des einzigen und herrlichen Kaisersohnes, des Erzherzogs Maximilian von Österreich, des späteren Kaisers Maximilian T. Jetzt aber wollte sie der französische König Ludwig XI. zwingen, seinen Sohn, den Dauphin, zu heiraten, und benahm sich auf das Schändlichste gegen sie. Deßhalb schrieb Maria am 26. März 1477 dem Erzherzoge nach Wien und lud ihn ein, sobald als möglich zu ihr zu kommen. Zumeist wegen äußersten Geldmangels kamen jedoch nur Gesandte des Kaisers zu ihr, welchen sie freudig entgegenritt. Am 20. April stellten sie von Brügge aus dem Kaiser brieflich dringend die Nothwendigkeit vor, Maximilians Reise zu beschleunigen, und Tags darauf wurde die Trauung Mariens in Procuration, d. i. in Abwesenheit Maximilians, mit dein Pfalzgrafen Ludwig von Veldenz, dem Führer der Gesandtschaft, in Gent vollzogen. Trotzdem unterhandelte Ludwig XL wegen der Verehelichung des Dauphins mit Diarien bis zu dem Sommer und besetzte fort und fort Städte Mariens. Aiax sollte also in die Niederlande gehen, um seine Ge- rnalin zu vertheidigen. In Österreich hatte aber nur der Erzbischof von Oiran Geld, und der wollte es den: Kaiser nur gegen ei» Pfand hergeben. Da konnte der Kaiser von Glück reden, dag er noch wenige landesfürstliche unverpsändete Besitzungen entdecken konnte, worunter sich Schloß, Stadt und Herrschaft ^teyr befanden. Um Maximilian das Nothdürstigste zu seiner Reise zu geben, ivurde Stepp denr Erzbischöfe vor dem Juli 1477 iiii' o7.000 Ducaten überlassen, aus so lange, bis er Erzbischof 2*
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