Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Hinterstoder; Schiederteich mit Spitzmauer und Großem Priel. Ausflugsziele im Steyr- und Ennstal. Von Prof. Anton Neumann. Steyr ist in der angenehmen Lage, dem fremden Besucher nicht nur städtebaulich und kultur­ historisch Sehenswertes, sondern auch eilte Umgebung zu bieten, die einen längeren Aufenthalt angenehm und lohnend macht. Eine auch nur flüchtige Rundschau vom Tabor aus läßt erraten, wieviel Wanderungen und Bergfahrten dem Touristen, jedem nach seiner Leistungsfähigkeit, hier winken und erschließt ein Bild von selten geschautem Reiz. Zu Füßen die smaragd- und beryll- grünen Wasser der sich vermählenden Enns und Steyr, überwuchtet von der Masse des Schlosses Lamberg, zu dessen Füßen sich die ältesten Teile der Stadt schmiegen mit ihrem Gewirr hoch- giebeliger Häuser und enger Gassen, überragt von dem zierlichen Barockturm des Rathauses und dem himmelragenden Turm der Pfarrkirche; im Südosten riegelt der breite Rücken des Dam- berges den Blick ab, im Südosten das emporwellende Hügelland mit seinen zahllosen, zwischen Obstbäumen eingebetteten Bauerngehöften und Wiesen und Feldern, begrenzt von der dunklen Mauer der waldbestandenen Voralpen, über die hinweg die Gipfel des Hochgebirges locken; hier die ruhigen Formen des Sengsengebirges, im Südwesten die zackigen Gipfel des Toten Gebirges und die zerrissenen Wände der Kremsermauern: ein Bild von bezauberndem Reiz und wer es gar im späten Frühjahr genießt, wenn in den Tälern und auf den Hügeln das frische saftige Grün der Wiesen und Felder sprießt, die unzähligen Obstbäume int Blütenschmucke prangen, die weite Landschaft in einen blühenden Garten verwandelnd, während die Zinnen des Hochgebirges noch im lückenlosen Schneemantel schimmern, der wird es wohl nie vergessen. Zahlreiche, fast ebene Spaziergänge, die nach Belieben ausgedehnt werden können, führen in die nähere Umgebung der Stadt, z. B. in die Steinwänd zur tausendjährigen Linde, in deren Schatten Franz Schubert das Forellcnquintett komponiert haben soll, ttach Gleink mit Kloster und schöner Barockstiftskirche, nach Sicruing, dessen Kirche ans den Zeiten Karls des Großen stammen 13

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