Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Die Steyr-Werke. 81 Die Aufnahme der Automobilfabrikation wurde schon im Geschäftsjahre 1914/15 be­ schlossen. Den Anstoß hiezu gab der int Jahre 1912 begonnene und 1914 fertiggestellte Bau der heute vollkommen von der Kraftwagcncrzeuguug in Anspruch genommenen gewaltigen Ncuanlagen. Dieses neue Werk, das auf einem Fabriksgeläudc von V5 Millionen Quadratmeter steht, weist eine Gebäudcfläche von 284.440 Quadratmeter auf. In 80 Fabriksgcbäudcn sind etwa 20.000 Arbeitsmaschinen untergebracht. Den Bau dieser gewaltigen Ncuanlagen machte die rapide Entwicklung der Fabrik sowie der Umstand nötig, daß die alten Objekte ilicht genügend zentralisiert und überdies der Jnundations- gefahr ausgesetzt waren. Man sah nun aber voraus, daß nach dem Kriege der Bedarf an Waffen Steyr-Werke. Kettentransport im Gußwerk. unbedingt stark zurückgehen werde müssen und bereitete daher die Automobilerzeugung schon wäh­ rend des Krieges vor, so daß man nach Abschluß desselben die Vorarbeiten zu Ende führen und 1919 mit der Fabrikation, 1920 mit der Lieferung von Automobilen beginnen konnte. Bezüglich des Fabrikationsprogrammes mußte man sich in Ansehung der gewaltigen Dimen­ sionen der Anlagen naturgemäß für eine großzügige Serienfabrikation nach amerikanischem Muster entschließen, lvobei aber in Berücksichtigung des europäischen Bedarfes Präzision und Qualität voll aufrecht erhalten werden mußten. Man war iusoferne in einer günstigen Lage, als in den mächtigeit Anlagen der Steyr-Werke ein Heer von modernsten Präzisionsmaschinen und ein Stock vortrefflich geschulter Arbeiter zur Verfügung stand. Von allein Anbeginn ging das Bestreben dahin, sich sowohl in Bezug auf Materialbeschaffung, wie auch von Unterlieferanten soweit als möglich unabhängig zu machen. In ersterer Hinsicht schuf der Anschluß der Steirischen Gußstahlwerke A. G., Judcnburg, an den Konzern der Steyr-Werke eine günstige Situation. Dieses Stahlwerk liefert heute außer dem ganzen Bedarf 11

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