Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Steyr, eine Stätte für Kunst und Wissenschaft. 57 Themen fortschritt, daher als Schöpfer der deutschen Variationensuitc gilt. Er gab unter anderen zehn viersätzige Suiten (1611) und „Neue teutsche Gesänge" (1613) heraus. Von besonderem Interesse ist der wiederholte Aufenthalt des Liederfürstcn Franz Schubert in Steyr (1819, 1825 und 1827). Die wohlhabendsten Steyrer Patrizierfamilien waren zu dieser Zeit die Eisenverleger, wo stets gute Musik gepflegt wurde und wo Schubert wiederholt mit seinen Freunden, dem Dichter Johann Mayerhofer und dem berühmten Opernsänger Johann Michael Vogl, welcher der erste war, der Schuberts wieder bekannt machte, sich aufhielt. Johann Michael Vogl, geboren in der Harntzmüllerstraße Nr. 34 in Steyr (1768—1840) (Gedenktafel), weihte Schubert in die Schönheit der Hingebung ein, Ausflüge wurden unternommen, so zur tausend­ jährigen Linde in der Stcinwänd, neue Lieder entstanden und in den Familien Koller und Schcll- mann gab cs fröhliche Abende. Auf einem solchen lernte Schubert Karolinc Eberstaller (1812 bis 1902) kennen, welcher er in inniger Liebe zugetan war. In einem Brief an seinen Bruder nennt er die Umgebung Steyrs über alle Maßen schön. Eine Gedenktafel am Hause Stadtplatz Nr. 16 erinnert an den Aufenthalt des Liederfürstcn Schubert in Steyr. Zu Schuberts Freundes­ kreis gehörte auch der in Steyr geborene Kapellmeister und Komponist Franz Xaver Süßmayr (1766—1803), ein Schüler des berühmten Salieri. Er schrieb Opern und vollendete das Requiem von Mozart. Auch der größte Sohn Oberösterreichs, der „Musikant Gottes", Dr. Anton Bruckner, weilte sehr häufig im Sommer in Steyr. Er wohnte dann stets im gastfreundlichen Stadtpfarr- hofe, wo er in den Jahren 1886 bis 1891 an seinen Symphonien arbeitete (Gedenktafel), in denen der Abglanz der herrlichen Umgebung mit ihrem Vogelgezwitscher und ihrer Bergschönhcit in himmlischen Klängen sich widerspiegelt, wie Gräflinger den großen Meister so treffend kenn­ zeichnet: „Seine Musik — sowohl die Symphonien wie die Messen, weltlichen und religiösen Chorwerke, und Kammermusik — sind Ausschnitte ans seinem Heimatlandc Oberösterreich, sind Selbstbekenntnisse seiner Gottfrömmigkeit, seiner Naturschwärmerei. — Er läßt das Jungvolk stampfen und singen, spinnt sich ein in weltabgeschiedene Betrachtungen, hält Zwiesprache mit der Gottheit, wird zum Träumer vom stillcrhabcncn Erdcnglück." So nimm denn heißgeliebte Vaterstadt den Ruhmeskranz entgegen, den ich deinen berühmten Männern zu winden versucht habe und vermehre seine leuchtenden Blüten im Wandel kommcn- dcr Tage! 8

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