Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Stadtentwicklung, Bangeschichte und Stadtbild. 31 kräftigen Kunstformen des damaligen Geschmackes. Da wurde die sich so schön entfaltende Blüte der neugeborenen Kunst durch Kriegsstürme geknickt und mußte in dreißigjähriger Not, Jammer und Elend verdorren. Die entvölkerte Stadt war verödet, viele Häuser starrten als kahle Ruinen in den Himmel. Erst nach einem weiteren Menschenaltcr hatte sich das arme Steyr wieder halbwegs aus dem Schutt erhoben und Mathäus Merians Kupfer zeigt uns, wie es anno 1667 aus­ gesehen hat. Größer freilich ist cs nicht geworden. Aber noch reckt sich die alte Stiraburg, noch stehen die beiden Kirchen, die Befestigungen und Stadttore. Aber wir finden auch schon viel Neues: Blick vom rechten Ennsufer gegen Vorstadt Ort mit Tabor, Michaelerkirche und Spitalturin (westwärts). beim Gottesacker das Schnallcntor (von 1613), ferner gegen Garsten zu außerhalb des Gilgen­ tores das Kapnzinerkloster (vollendet 1620), am „Berg" das Nonnenkloster (1681) und unter dein Tabor das Jesuitcnkloster mit der doppeltürmigen 1677 vollendeten Michaeler­ kirche an der Stelle, wo früher 11 Bürgerhäuser gestanden. Mit beiden letzteren Klosterbautcn war nun in Steyr das Barock eingezogen. Auch die Dominikanerkirche hat 1647 dieses Kleid angelegt. Es war auch nicht verwunderlich, daß es die damals wieder tonangebende katholische Kirche war, welche diese neuen Bauformen nach Steyr brachte. Im Straßenbild aber zeigt sich die alte, gute Mischung von Gotik und Renaissance noch unverändert. Auf Merians Stich finden wir auf dem Stadtplatze letztere noch besonders stark durch zwei Brunnen vertreten, deren Form uns durch Abbildungen getreulich erhalten geblieben sind, deren unterer aber im Jahre 1682 dem

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