Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

180 Kurort Bad Hall. Desgleichen wirkt Jod aufsaugend und rückbildend. Bei Exudaten, Entzündungen (Ent­ zündungen der weiblichen Organe), gutartigen Neugebilden, Lähmungserscheinuugen, Rheumatismus und Gicht. Das wichtigste Wirkungsfeld für Jodbehandlung ist aber die in den letzten Jahrzehnten so gehäuft auftretende Arteriosklerose. Die Wiener Schule hat sich die Erforschung dieser Krankheit und ihre Therapie zur besonderen Aufgabe gemacht und weist immer wieder auf das Jod hin. Die Heilerfolge bei Arteriosklerose sind oft schon dem Laienauge noch kurzer Zeit bei einer Jod­ kur sichtbar. Durch das Vorkommen von Chlornatrium im Haller Wasser reiht sich Bad Hall unter die Solbäder. Bad Hall, Ientralhotel (Landesbesitz). Die Kuranstalten verfügen über Räume, wo die an Erkrankungen der Luftwege leidenden Patienten durch Inhalation von Sole für ihre Beschwerden Heilung suchen und finden. Der dritte Hallptfaktor in den Quellen Bad Halls, das Brom, ist besonders wichtig in der Behandlung von Hysterie, Neurastenie, Schlaflosigkeit, bei Aitfregungszuständen und Neurosen. Daß die Marie Valerieguelle als einzige der Haller Quellen in beträchtlicher Menge Eisen führt, macht sie für anämische Kranke (speziell Kinder) in hervorragendem Maße geeignet. Das Haller Jodwasser wird zur Trinkkur und als Badezusatz benützt. Die Forschungen haben dargelegt, daß durch Jodsolbäder allein so viel Jod durch die Haut aufgenommen wird, daß dasselbe im Urin deutlich nachweisbar ist und z. B. nach einer vierwöchentlichen Haller Bade­ kur (ohne Trinkkur und ohne Anwendung eines sonstigen jodhältigen Medikamentes) sich noch nach Wochen Jod im Harn konstatieren läßt. Jodsalz und Jodwasser werden auch nach auswärts gesandt für Leidende, denen es unmöglich ist, den Badeort zu besuchen. Doch bleibt eine derartige Kur immer nur ein nicht vollwertiger