Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Kurort Bad Hall. 179 Salzwasser aufgenommen. Daher kann man auf Öl und Gas schließen an allen jenen Stellen, wo sich Jod findet. Der Schlier im Alpenvorland liegt nicht flach, sondern ist stark gefaltet worden. Das leichtere Öl und Gas nimmt die Antiklinale der Faltung ein, das schwere Jodwasser liegt in der Schichtmulde. Dr. Friedl hat durch sorgfältiges Studium der Schlierschichtungcn nun unweit von Hall einen Kulminationsdom ausfindig gemacht. Dort ist bei einer Bohrung mit Sicherheit zu erwarten, daß man auf große Mengen von Gas stoßen würde. Das Vorhandensein von Öl wäre wahr­ scheinlich. Die Gasmenge wird so hoch eingeschätzt, daß man im Haller Betrieb durch Jahre des Brcnnmaterialcs entbehren könnte, Aussichten, die für den Kurort wohl von unermeßlicher Tragiveite sind. Bad Hall, Landesvilla. Die Haller Quellen zählen zu den jodhältigsten Europas! Das Jod ist für den menschlichen Organismus äußerst wichtig. Es steht in engster Be­ ziehung zur inneren Sekretion (Schilddrüse usw.) und hat dadurch mächtigen Einfluß auf den Stoffwechsel. Seine Affinität zu Eiweiß ist bekannt. Gerade im Haller Wasser findet sich das Jod in einer chemischen Verbindung, die in den Blutkreislauf gebracht, besonders wirksam ist, denn nur so kann man die große Wirkung relativ so kleiner Joddosen erklären. Wird dem Organismus Jod zugeführt, so ist, falls tuberkulös verändertes Lymphdrüsen- gewebe vorhanden ist, dieses imstande, das Jod aufzuspeichern und sich unter dem Einfluß des Jodes rückzubilden. Daher die oft ans Wunder grenzenden Erfolge einer Jodkur bei allen Drüsen­ erkrankungen, auch bei durch Syphilis verändertem Drüsengewebe. 23 *

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