Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Das Krematorium. 169 Lösung. Der sich in der Mitte erhebende, in drei Absätzen abgetreppte, turinartige Krematoriums- bau, der in seinem Inneren den Kamin birgt, wirkt in seiner zum Licht aufstrebenden Symbolik und schlichten Einfachheit auf den Beschauer erhebend und fügt sich harmonisch in den ihn um­ gebenden Rahmen ein. Dieser Aufbau enthält in seinem unteren Geschosse einen halbrunden ge­ wölbten Aufbahrungsraum mit einer spitzbogigen, durch eine verglaste, schwere, schmiedeeiserne Pforte verschlossenen Toröffnung. Dieser ist ein Treppcnvorbau vorgelagert, aus welchem ein Granit­ sockel emporwächst, auf den der Sarg während der Abschiedszeremonie gestellt wird. Über diesem Aufbahrungsraum befindet sich in dem Turmbau die mit einer vergitterten Schallöffnung versehene Sängercmpore, in welcher auch der Platz für die Aufstellung einer Orgel Feuerhalle am Tabor. vorgesehen ist. An den Aufbau schließen sich zu beiden Seiten der Ofenraum, der sich wieder in den Einführungsraum und den darunter befindlichen Heizraum gliedert, eine Leichenhalle, schließ­ lich Warteräume für die Angehörigen, Kanzlei- und Nebenräume. Bor dem Krematorium ist der von einer Umfassungsmauer mit Nischen zur Aufnahme von Urnen und drei nebeneinander gelegenen schmiedeeisernen Gittertoren umschlossene Urnenhain an­ gelegt. Auf dem Ehrenplätze dieses Urnenhaines befindet sich die Beisetzungsstätte des ersten Volks­ bürgermeisters der Stadt Steyr, dessen Leichnam eingeäschert wurde, Josef Wokral. Was noch fehlt, ist eine Zeremonienhalle, sodaß die Abschiedsfeierlichkeit gegenwärtig noch unter freiem Himmel vor sich geht. Der Bau einer Zeremonienhalle mußte einem späteren Zeit­ punkte vorbehalten bleiben und beschränkte sich „Die Flamme" vorläufig darauf, die unbedingt notwendigen Betriebsräume zu schaffen, um dann auch die Zeremonienhalle, für welche die Baupläne bereits ausgearbeitet sind, auf dem Platze des heutigen Vorhofes zu errichten. So hat die Steyrer „Flamme" in vorbildlicher Weise bewiesen, daß es auch einem verhältnismäßig kleineren Vereine möglich ist, sich seine eigene Einäscherungshalle zu schaffen und damit schöne Kulturarbeit zu leisten. 22

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