Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Das Stadtmuseum. 165 „In diesem Jahr (1611) ward auch der Anfang gemacht, gemeiner Stadt Getreydkasten gegen dem neuen Tor über, allda vorher ein leerer Platz oder Brandstätte gewest, zubauen, welcher erst im dritten Jahr hernach völlig aufgeführet worden. Ist ein sehr nützlich und zu einem Ge- treyd-Kasten ein ansehnlich schön Gebäude: Stadt-Cammerer oder Baumeister war damahlen Joachim Händel. Als man nun im Wcrck mit solchem Bau begriffen war, nähme der Abt von Garsten den Grund in Anspruch, daß selbiger zum Pfarrhofe gehörig sey; erhielte von dem Landes- Hauptmann Einstellung dieses Baues biß man sich mit ihn gütlich verglichen, jährlich von gemeiner Stadt dem Pfarrer zu Steyr ein benanntes in Geld und Saltz fürohin zu reichen. Bey dieser Bauführung hat sich ein Maurer zu todt gefallen." Aus dem Stadtmuseum. Erdgeschoß. Anno 1909 hätte fast des „Jnnerbergerstadels" letztes Stündlein geschlagen, als er einem Postgebäude hätte weichen sollen, denn man dachte über ihn nicht so gut wie Preuenhuber. In­ folge energischen Eingreifens sehr einflußreicher Faktoren blieb er jedoch der Nachwelt erhalten und es fand sich ein geeigneter Ersatz. Um nun auf das Museum zurückzukommen, müssen wir auf das Jahr 1884 greifen. Mit der damals stattgehabten großen elektrischen Ausstellung war eine kulturhistorische Abteilung verbunden, in der eine große Zahl seltener Kultur- und Kunstschätze aus Stadt uud Bezirk ver­ einigt war. Diese Sonderausstellung gab dem Rate der Stadt die Anregung, durch Ankauf und Schenkung von solchen Gegenständen den Grundstoff zu einem Stadtmuscum zu schaffen. Ein kleiner kunstbegeisterter Kreis, an der Spitze das Ehepaar Kautsch, nahm sich der Sache mit Feuereifer an und konnte im Jahre 1890 bereits die gesammelten Gegenstände der Öffentlichkeit zugänglich machen. 1895 waren ihrer bereits so viele, daß sie vier Räume im ebenerdigen Hinterbau des Rathauses (heute Bauamt) füllten. Bald wurde dieser Raum zu eng und die Schätze mußten

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2