Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Beim Museum und Neutor am Grünmarkt. Das Stadtmuseum. Von Medizinalrat Dr. Richard Klunzinger. Wo sich der Grünmarkt wcstscits zu einem kleinen Platze weitet, nimmt uns ein Bild aus längst vergangenen Tagen gefangen. An einen doppeltorigcn, wuchtigen Bau, das Neutor, stößt im Winkel, durch einen Mauerbogen verbunden, ein hohes fünfgeschossiges Doppelgiebelhaus mit einem Wasserspeier und vielen vergitterten und mit Schnörkeln in Sgraffitotechnik umrahmten kleinen Fenstern. Über dem gewaltigen Mittelportal ist sein Geburtsjahr — 1012 — zu lesen und ein Frcskobild (Josef in Ägypten) führt uns der Frage näher, was denn dieses Haus bezwecken mag. Über dem oberen kleinen Tore verkündet ein Steckschild, der Nachtwächter, daß er hier das „Steyrer-Kripperl" behütet, ein altes Marionettentheater, welches zur Spielzeit (im Winter) kleine und große Kinder in Scharen anlockt. Der mittlere Ban beherbergt derzeit die Nettnngs- abteilung der Steyrer Freiwilligen Feuerwehr. Die dritte Pforte endlich führt in das Stadt­ museum. Das eigenartige Gebäude war einst von der Stadt als Kornspeicher erbaut worden und seit 1629 an die Jnncrberger-Hauptgcwerkschaft verpachtet, die cs gleich betn später am Berg erbauten großen Schüttkasten als Proviantmagazin für ihre Arbeiter und Beamten in den Hammer­ werken und Hochöfen, sowie für die Bergleute in Eisenerz (Jnnerberg) verwendeten. Wohl seines profanen Zweckes wegen wurde das Haus, das eigentlich nur aus vier hohen Steinmauern und durchwegs hölzernen Jnnenbauten, welche über dem gewölbten Erdgeschoß sitzen, besteht, nie recht gewürdigt, aber Preuenhuber, Steyrs Historiograph, Sekretär der Hauptgewerkschaft in Steyr, weiß es schon zu schätzen und manches zu erzählen:

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