Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

144 Steyr. die Gewähr der Hilfeleistung bietet. Und modern ist das Krankenhaus in Steyr ausgestattet. Sind doch viele Kliniker, die uns besuchen, nicht nur über die freundlichen Krankenzimmer, sondern auch darüber erstaunt, die neuesten Instrumente, wie z. B. Nöntgenapparate, Zeißmikroskope und alle möglichen medizinischen Behelfe in neuester und erstklassigster Ausführung bei uns zu finden. Und nicht nur in instrumenteller Hinsicht ist das Krankenhaus so gut daran, auch die eigene Spitals­ apotheke, die von einer Magistra geführt wird, enthält die neuesten und qualitativ besten Medi­ kamente, bei denen der Preis keine Rolle spielen darf. Große Verdienste um die Ausgestaltung des Spitales hat sich das Land Oberösterreich erworben. Ein besonderes Lob verdient die Ver­ waltung, die es verstanden hat, den in tiefen Schulden steckenden Betrieb in den letzten Jahren aktiv zu gestalten. Der Gemeinderat der Stadt Steyr hat dem Spitale gegenüber stets die größte Sorge walten lassen, vor allem Bürgermeister Sichlrader, bei dein der Gedanke der sozialen Für­ sorge nicht ein bloßes Schlagwort ist, der vielmehr die Notwendigkeit des humanitären Gedankens voll und ganz zur Durchführung bringt. Die großen geräumigen Kranken- und Opcrationssäle, die von allen Seiten Licht haben, die freundlichen, mit Blumen geschmückten Balköne und Liegehallen mit der schönen Aussicht auf die kristallklaren Fluten der Steher und auf das Gebirge, die gesunde freie Lage tragen schon ein Gutteil zur Gesundung der Patienten bei, zumal auch die Kost in allen drei Klassen vorzüglich ist. Die Kranken haben den Eindruck, sich nicht in einem Spitale, sondern in einem gemütlichen Privathaus zu befinden. Durch das ganze Haus weht ein Geist, getreu dem Grundsätze: „Saluti aegrorum“. (Zum Heile der leidenden Menschheit, dem Wahlspruch meines Lehrers Eisclsbcrg.) Im Krankenhause gibt es keinen Unterschied der Partei, keinen Unterschied der Klasse, im Kranken­ hause gibt es nur leidende Menschen, die mit aufrichtiger Liebe behandelt werden. So hat sich allmählich auch die große und tief eingewurzelte Scheu vor dem Spital bei der Landbevölkerung verloren. Auch die guten operativen Erfolge stärkten das Vertrauen, da bekannt wurde, daß große und größte Eingriffe, wie Nieren- und Rückenmarksoperationen zum erstenmale in Oberösterrcich — im Steyrer Krankenhaus — ausgeführt wurden. Groß ist der Zuzug von Patienten ans Nah und Fern, kommen doch auch Kranke von Salzburg. Steiermark und Niederösterreich in das Krankenhaus Steyr. Es ist daher ein Gebot der Zeit, daß man daran geht, einen Vergrößerungsbau des Spi­ tales mit 160 Betten durchzuführen.

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