Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

138 Steyr. Ergebnisse der Untersuchung zum Zwecke der Behandlung durch einen Arzt verständigt werden. Mehrere Fürsorgerinnen stehen dem Schulärzte zur Seite. Im Nahmen des vom Magistrate errichteten Fürsorgeamtes besindet sich eine eigene Abteilung, der die Berufsberatung der die Schule verlassenden Schüler und Schülerinnen und deren Eltern bei der Wahl des zu ergreifenden Berufes obliegt. Eine besondere Förderung erhielt in den letzten Jahren das Bürgerschulwesen. Ausgehend von der Aufgabe der Bürgerschule wurden von der Schul- und Gemeindeverwaltung soviel als möglich Einrichtungen geschaffen, um den lokalen Bedürfnissen und Verhältnissen zu entsprechen. Wie sehr die Bürgerschule in den Kreisen der Bevölkerung Wertschätzung genießt, bezeugt der Umstand, daß int letztverflossenen Jahre die Knaben-Bürgerschule von 113 auswärtigen Schülern und die Mädchen-Bürgerschule von 81 solchen Schülerinnen besucht wurden. Die Knaben-Bürgcr- schule besitzt dermalen nenn Klassen, von denen sieben bereits systemisiert sind; sie wird tut kommenden Schuljahre — wie bereits 11)22 und 1923 — eilte vierte Bürgerschulklasse (ein­ jähriger Lehrkurs) führen. Die Mädchen-Bürgerschule weist acht systemisierte Klassen auf. Als nicht verbindlicher Lehrgegenstand wird an der Mädchen-Bürgerschule seit Jahrzehnten die französische Sprache gelehrt, während an der Knaben-Bürgerschule über besonderen Wunsch der Eltern statt dieser die englische Sprache in den Lehrplan anfgcnommcn wurde. Leider macht sich tut allen Schulen der Stadt der Nuummangel außerordentlich fühlbar, der selbst durch die im Jahre 1919 — trotz der schweren wirtschaftlichen Krise — von der Stadt- gemeinde errichteten Doppclvolksschulc auf der Hohen Ennsleite nicht wettgemacht werden konnte. An dieser Schule wurde auch ein Schulbad mit Dusche eingerichtet, das von allen Schulkindern der Stadt nach einem aufgestellten Badeplan während des ganzen Jahres benützt wird und dadurch zu einer segensreichen Einrichtung für die Jugend geworden ist. Die nicht un­ bedeutenden Kosten der Erhaltung des Bades werden von der Gemeinde bestritten. Ein besonderes Augenmerk richtet die Gemeindeverwaltung auf die Verbesserung der baulichen Zustünde der Schulen, die ja, insbesondere was Naumverhältnisse anbelangt, leider viel zu wünschen übrig lassen. Durch ausgeführte Adaptierungen wurde in den letzten Jahren soviel als möglich der Anforderung nach zu schaffenden Schulräumen Rechnung getragen, bis cs möglich sein wird, durch den Bau neuer Schulgebäude dem sich von Jahr zu Jahr steigernden Übclstandc abzuhelfen. Wie dringend eine solche Abhilfe ist, erhellt aus dem Umstande, daß für beide Bürger­ schulen und für die Knabeuvolksschule Promenade, somit für 23 Klassen, nur ein einziger Turnsaal zur Verfügung steht, daß an der Müdchcnbürgcrschulc nicht einmal ein eigenes Handarbeitszimmer vorhanden ist und an beiden Schulen zur Aufrechterhaltung des Unterrichtsbetricbes Wander- ftaffen eingeführt werden müssen. Durch die von der gegenwärtigen Gemeindevertretung durchgeführte bedeutende Erhöhung der Amts- und Lchrmittelpanschalicn und des sonstigen Sachaufwaudes bringt die Stadt- gemeinde Opfer, die für die Ausgestaltung des städtischen Schulwesens auf moderner Grundlage von außerordentlicher Bcdcntung sind; so beliefen sich tut letztverflosseuen Jahre die Schullastcu für die öffentlichen Volks- und Bürgerschulen auf 8 60.374-60. Eine hervorragende Stelle int Schulbudget der Gemeinde nehmen die Ausgaben für Armen- lernmittel ein. Durch die hicsür alljährlich festgesetzten Beträge wird die Möglichkeit geboten, sovielc Lernmittel anzuschaffen, daß alle bedürftigen Kinder mit den notwendigen Lernbehelfen versehen werden können. Der int verflossenen Schuljahr für diesen Zweck bestimmte Betrag belief sich über 8 7000 • —. Leider ist cs in Anbetracht der finanziellen Notlage der Stadt nicht mög-

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