Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

134 Steyr. Den Herrn Ferdinand Reißer Schullehrer in Ennsdorf. Demselben wird hicinit auf Befehl des H. E. Kreisintendanten der ernstgemessene Auftrag gemacht, seine Schulte auf der Stelle wider zu eröffnen, als er ansonsten mit 50 Stockstreiche nnnachsichtlich bestraftet werden würde. Preureutter Bgstcr. Vom Stadtmagistrate Steyr den 10tc" May 1809. L. 8. Das Original dieses Kulturdoklunentes befindet sich gegenwärtig an der Mädchenvolks­ schule Aich et. Bon hoher Bedeutung waren die durch das Reichsvolksschulgesetz bedingten Reformen, so ins­ besondere die Einführung der allgemeinen Schulpflicht, die Vermehrung der Untcrrichtsgegenstände durch Einschaltung der sogenannten Realien, die Erlassung eigener Lehrpläne, nach welcher die Aufteilung der Lehr- und Bildungsstoffc vorgeschrieben wurde und die Errichtung selbständiger dreiklassiger Bürgerschulen. Zu jener Zeit bestanden in Steyr folgende Schulen: 1. Die k. k. Kreishauptschule mit 4 Klassen für Knaben. 2. Die k. k. Mädchenschule in der Berggasse mit 4 Klassen. 3. Die Pfarr- hauptschule in Aichct mit 4 Klassen für beide Geschlechter und 4. die Schule in Ennsdorf mit 2 Klassen für Knaben und Mädchen. Bei den beiden letzteren Schulen hatte der Gemcinderat das Präsentationsrecht. Gegenwärtig besitzt die Stadt vier öffentliche allgemeine fünfklassige Volksschulen für Knaben und vier solche für Mädchen, in denen jede Klasse einem Schuljahr entspricht, eine Knaben- und eine Mädchenbürgerschule sowie eine einklassige ( 1 . Schuljahr) und eine dreiklassige Privatvolksschnle und eine Privatbürgerschule für Mädchen und Knaben als Gastschüler. Die im Jahre 1892 errichtete einklassige Hilfsschule für schwachbefähigte Kinder wurde im Jahre 1920 zu einer zwciklassigen Schule ausgebaut und im Jahre 1923 durch eine Parallelabteilung zur ersten Klasse erweitert. Die Hilfsschule ist für Kinder bestimmt, deren Intelligenz so gering ist, daß der Unterricht in den Schulen für normalbegabte Kinder entweder gar keinen oder doch nur einen äußerst dürftigen Erfolg zu erzielen vermag, deren geistige Schwäche aber doch auch nicht so groß ist, daß die Kinder nicht durch einen ihrer Eigenart angepaßten Unterricht zu einem einigermaßen selbständigen Broterwerb gebracht werden könnten. Um dieser Aufgabe in größerem Maße nachzukommen, ist man von Seite der Stadtschul­ behörde bestrebt, die Hilfsschule zu einer dreiklassigen Anstalt auszubauen. Außer diesen angeführten Schulen bestehen gegenwärtig noch zwei öffentliche und drei private Kindergärten, sowie eine Kinderbewahranstalt für die im vorschulpflichtigen Alter stehenden Kinder. Kinderhorte werden vom ErzichnngSverein „Freie Schule-Kinderfreunde" und vom Erziehungsverein „Frohe Jugend" unterhalten. Als höher organisierte beziehungsweise für die schuluiündige Jugend bestimmte Schulen sind anzuführen: Die Bundesobcrrealschulc (Realgymnasium), die Bundeslehranstalt für Eisen- und Stahlbearbeitung und für Elektrotechnik, die Städtische Handelsschule mit zwei Jahrgängen, die Frauengewerbeschnlc mit drei Jahrgängen, die allgemeine gewerbliche Fortbildungsschule und die fachliche Fortbildungsschule der metallverarbeitenden Gewerbe; außerdem unterhält das indu-

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