Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Zur Einführung. Von Franz Sichlrader, Bürgermeister der Stadt Steyr. Die Gemeindevertretung der Stadt Steyr hat die Idee der Herausgabe einer Monographie über Steyr mit aufrichtiger Freude begrüßt. Die österreichischen Kleinstädte sind im Vergleich zu den deutschen Städten ans dem Gebiete der kommunalen Entwicklung zurückgeblieben. Die österreichische Kleinstadt konnte und kann sich auch derzeit infolge ganz besonderer Umstände, die an anderer Stelle dargestellt werden sollen, nicht in dem Maße entwickeln, als cs im Interesse der modernen Ausgestaltung kommunaler Wirtschaft gelegen wäre. So können die österreichischen Kleinstädte nicht ans jene kommunalen Einrichtungen hinweisen, die bei den deutschen Städten geradezu selbstverständlich sind. Es gibt aber Städte in unserer Republik, die, wenn sie auch nicht über moderne kommunale Anlagen, Betriebe und dergleichen verfügen, durch künstlerische Eigenarten und Naturschönheiten in einem Maße ausgezeichnet sind, daß sie, würde nicht auch die Frcmdenverkehrspropaganda Österreichs im argen liegen, sicherlich mehr in der Welt bekannt wären, als dies jetzt der Fall ist. Zu dieser Art von Städten gehört Steyr, ja sic nimmt in dieser Hinsicht in Österreich viel­ leicht die erste Stelle ein. Über Steyr als ein Kleinnod alter deutscher Städtebaukunst und über die Naturschönheiten der nächsten Umgebung dieser altberühmten Stadt wird von berufener Feder geschrieben werden. So soll also diese Monographie die alte „Eiscnstadt", die einst eine so große Rolle in Mittel­ europa gespielt hat, vor allem in der Welt wieder bekanntmachen. Es wird aber auch des rast­ losen Ringens und Arbeitcnö einer fleißigen und tüchtigen Bevölkerung gedacht werden, die trotz des durch den Weltkrieg und der gegenwärtigen Krise verursachten Elendes die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht verloren hat, weil sie an die neue Zeit glaubt, die die bisher im Volke schlummernden Kräfte frei gemacht hat und die auch die beste Gewähr gibt, daß die österreichischen Städte in absehbarer Zeit dem großen deutschen Vaterlande angegliedert werden. An dieser Stelle sei dem Verein für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik in Berlin, dem deutschöstcrreichischen Städtebund in Wien, dem Deutschen Kommunal-Verlag in Berlin, die die Herausgabe des Buches ermöglichten, der wärmste Dank der Gemeindevertretung ausgedrückt. Der beste Dank gebührt auch allen Mitarbeitern. So möge denn dieses Buch der Stadt Steyr neue Freunde in der Welt erwerben.

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