Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Turnen und Sport in Steyr. 115 angestellten zugesellt hat. Steyr war durch einige Jahre hindurch ein Zentrum des oberöster­ reichischen Fnßballsportes. Dem Sportklub „Vorwärts" gelang es mehrere Jahre hintereinander die Meisterschaft von Obcrösterreich zu erringen. Aber auch heute sind die Steyrer Fußballvercinc auf guter Höhe und ihren auswärtigen Konkurrenten ernst zu nehmende Gegner. Die Steyrer Fußballvereine sind mit einer einzigen Ausnahme Mitglieder des Arbeiter-Fußballvereincs. Seit den letzten Jahren hat der Gedanke des gesinnungsmäßigen Sports, der im Turnen seit jeher herrschend war, auf alle Sportzweige übergegriffen. Steyr hat eine Zweidrittelmehrheit von Arbeitern, weshalb naturgemäß die meisten Sportvereine den Arbeiter-Sportverbänden bei­ getreten sind. Am volkstümlichsten ist in den letzten Jahren in Steyr der Skisport geworden. Während die übrigen Sparten des Wintersports fast keine Rolle spielen, hat der Skisport, auch verhältnis­ mäßig genommen, in Steyr eine überaus starke Vertretung. Die Nähe der Alpenvorberge, deren ideale Hänge, die Skifahrer immer wieder anlocken, begünstigen diese Entwicklung außerordentlich. Schon vor dem Krieg haben einige begeisterte Verehrer der langen Brettel den Skiklub „Tele­ mark" gegründet. Seine Mitglieder — außer dem Eislaufsport, dessen Ausübung ein vom Ar- beiterturnvcrein unterhaltener Eislaufplatz begünstigt — betrieben noch die Einstrecktechnik und waren Anhänger Zdarskys. Der Verein stellte während des Krieges seine Tätigkeit fast vollkommen eilt. Nach dem Krieg gewann der Skisport sehr rasch allgemeine Verbreitung, obwohl cs keinen eigentlichen Skivcrein mehr gab. Die Mitglieder der Turnvereine und der Bergstcigervercinc be­ treiben ihn allgemein. So stark ist die Volkstümlichkeit des Skisports geworden, daß die Größe seiner Anhängerschaft die Vereinsgrenzen längst gesprengt hat. Damit kommen wir zum letzten, wenn auch nicht geringsten Sportzweig, der in Steyr eine Heimstätte gefunden hat, zum Bergsteigersport. Seine Anhängerschaft ist wohl deswegen die zahlreichste von allen Sportarten, weil das Bergsteigen keinen rein sportmäßigen Betrieb erfordert. Seit der Wiedcrcntdeckung der Natur und ihrer Schönheiten durch den Kulturmenschen kennt die Mehrheit der Städter die Freuden, die das Wandern in unserer schönen Bergwclt spendet. Auch hier hat die Nähe des Gebirges förderlich gewirkt. Die Ennstaler Voralpen, das nahe Gesäuse, das Sengsengebirge, aber auch das Totcn-Gcbirge sind allsonntäglich das Ziel vieler begeisterter Steyrer Bergwanderer. Die Träger und Stützen der Wanderbewcgung sind auch in Steyr seit Jahrzehnten der „Deutsche und österreichische Alpenvercin" und der Arbeitcrtouristenverein „Die Naturfreunde". Das alles zusammen ergibt ein glänzendes Bild des Sportbetriebcs und der Sportfrcndigkeit in Steyr. Man sicht: Auch auf dem Gebiete des Sportes hat Steyr in Oberösterreich eine ähnliche Bedeutung erlangen können, wie auf wirtschaftlichem und kulturellem. Seit alten Zeilen der Sitz eines fortschrittlichen, nntcruehmungslustigcn Menschenschlages, der cs dazu gebracht hat, daß, wenn immer man von bedeutenden geschichtlichen Vorgängen unserer Heimat spricht, die Stadt Steyr mitgenannt wird, wird Steyr auch in Zukunft eine wichtige Rolle überall dort spielen, wo von Wirtschaft und Kultur die Rede ist. Und daß unter den kulturellen Belangen dieser alten Stadt auch der Sport nicht fehle, dafür wird die körpcrgestählte, für alles Schöne und Große begeisternde Jugend Steyrs, dafür wird ihr starker Förderer, die Gemeindevertretung selbst, auch in der kommenden Zeit Sorge tragen. 15*

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