Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

100 Steyr. Von Ternberg, dessen Kirche schon 1110 bestand, erreicht der Tourist in leichter Wanderung die Höhe des Rehbodens (1078 m) mit schönem Ausblick ins Donaubecken, den Hoch-Buchberg (1272 m), den Schoberstein (1278 m) über Trattcnbach, dem Sitz einer uralten Klciumesser- industrie, der sogenannten Taschenfeitl, die hauptsächlich nach dem Balkan und nach überseeischen Ländern abgesetzt werden. Voin Schoberstein eröffnet sich eine umfassende Fernsicht vom Wiener Schneebcrg bis zu den Bayrischen Alpen reichend, mit besonders schönem Einblick ins Sengsen- gebirge. Kürzere Spaziergänge führen auf die Braunreit imb nach Groß-Ternbcrg. Der schönste Ort in diesem Teile des Ennstales ist Losenstein. Auf schroff abfallendem Fels erhebt sich die Ruine der einst mächtigen Burg Losenstein, des Stammsitzes des Geschlechtes der Losensteiner, das wie jenes der Starhcmberge von Gundakcr von Steyr abstammt. Der Ort selbst zieht sich entlang der im tief cingeschnittcncn Bett einhcr- rauschcndcn Enns; sein Name wird das erstemal im Jahre 1186 genannt. Er ist der Geburts­ ort des oberösterreichischen Mundartdichterö Anton Schosser (1801—1849), von dem zahlreiche Lieder heute noch im Volke leben. Viele gutmarkierte Wege erleichtern ein angenehmes Wandern. Zu empfehlen ist der Besuch des Buchdenkmals im geologisch interessanten Pechgraben. Das Denkmal ist ein riesiger Granitblock, dessen Höhe 5'5 m und dessen Umfang an der Basis 49 m beträgt und den man lange Zeit für einen Findling hielt. Die neuere Anschauung geht dahin, daß cs gewachsener Granit ist, der vom böhmischen Massiv unterirdisch herüberstreicht und hier Die Eims bei Großraming. zu Tage tritt. Kulturhistorisch bemerkenswert ist die Langensteiner Mauer als Fundstätte von Werkzeugen aus der Steinzeit, besonders vieler Steinbeile. Ein beliebter Anssichtsbcrg ist die Hohe Dirn, die leicht in zwei Stunden auf angenehmem Wege erstiegen wird. Einen Vorgeschmack alpinen Bergsteigens gewinnt der Bcsteiger des Schiefer­ steins, dessen Gipfel einen schmalen Grat bildet, der Trittsicherhcit und auch Schwindelfreiheit erfordert. Der Abstieg kann nach Reichraming erfolgen, dem Ausgangspunkt für die Besteigung

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