Steyr 1992 Informationsbroschüre

4 Die Gründung der Steyrer Eisenkompanie hatte nicht die gewünschten Folgen ergeben. Im Jah- re 1625 wurde mit der Errichtung der •tnnerber- ger Hauptgewerkschaft• versucht, dem darben- den Eisenwesen neuen Aufschwung zu geben Im Bauernkrieg von 1626 sympatisierte die Stadt Steyr mit den Bauern und nahm sie sogar in ihren Mauern auf. Von der Türkengefahr blieb Steyr 1683 zwar unmittelbar verschont, hatte aber doch große Abgaben zu leisten Ähnlich wie die Gotik, so setzte auch die Barock- zeit Akzente in der Eisenstadt. Die Marienkirche erhielt um die Mitte des 17. Jahrtamderts ihr heuti- ges Aussehen. Darüber hinaus wurde 1677 die Mi- chaelerkirche vollendet. In der Berggasse wurde die klösterliche Niederlassung der Zölestinerinnen gegründet. Durch den Neubau des Rathauses durch Gotthard Hayberger bekam der Stadtplatz seine bauliche Dominante. Die Stiftskirche Gar- sten und die Wallfahrtskirche Christkindl wurden umgebaut bzw. errichtet; desgleichen die Benedik- tinerabtei Gleink erneuert. Der Brand von 1727 schädigte die Stadt Steyr. Diese Katastrophe war der Anlaß, die beeinträch- tigte •styraburg• durch einen repräsentativen ba- rocken Schloßbau zu ersetzen. Die Erbfolgekriege. die Klosteraufhebung und die kriegerischen Aus- einandersetzungen mit Napoleon wirkten sich ne- gativ auf die Entwicklung der Stadt Steyr aus. 1786 wurde in Steyr die Magistratsverfassung ein- geführt. BRIILEN HÖRGERÄTE Brillen,Kontaktlinsen,Hörgeräte 4400 Steyr,Enge GaSJe 8,Tel. 0 72 52/48 7 66--0 KON'I'AKll..JNSEN Katastrophenjahre waren 1815, 1821, 1829 und 1833 wegen Überschwemmungen; 1824, 1833 und 1842 wegen ausgedehnter Stadtbrände. In der Josefinischen Zeit wurde durch Umwand- lung von Handwerksbetrieben und Gründungen von neuen Fabriken der Grundstein für die spätere industrielle Bedeutung der Stadt Steyr gelegt. Jo- sef Werndl (1831 bis 1889) gründete 1864 eine be- deutende Waffenfabrik. deren Nachfolgebetrieb die heutigen Werkanlagen der Steyr-Daimler- Puch - AG darstellen. Franz Schubert nahm 1819, 1823 und 1825 kur- zen Aufenthalt in Steyr; desgleichen 1843 Franz Stelzhamer, 1856 Adalbert Stifter, 1861/62 Lud- wig Anzengruber, in den Sommermonaten der Jahre 1884 bis 1894 Anton Bruckner, von 1905 bis 1911 die Dichterin Enrica Handel-Mazzetti und der Dichter Robert Musil. Söhne der Stadt - Ferdinand Redtenbacher (gest. 1863) und Franz Wickhoff (gest. 1809) werden als Schöpfer des w issenschaftlichen Maschinen- baues, bzw. als Begründer der Wiener Schule der Kunstgeschichte genannt. Der erste Weltkrieg, die Geldentwertung, die Welt- wirtschaftskrise von 1929 und im besonderen der Zweite Weltkrieg brachten große wirtschaftliche Rückschläge. Nach dem schwierigen Wiederaufbau und der Schaffung von neuzeitlichen Institutionen auf al- len Gebieten präsentiert sich heute die traditions- reiche Eisenstadt Steyr als Mittelpunkt wirtschaft- lichen und kulturellen Lebens.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2