Tourist-Information des Fremdenverkehrsverbandes Steyr

TEYR

Zahlreiche Streufunde zeigen , daß die Gegend um Steyr schon in frühester Zeit besiedelt war, wenn sich auch eine vorgeschichtliche Siedlung im Stadtgebiet nicht nachweisen läßt. Um 600 v. Chr. wanderten die Kelten ein, die als erste das Eisen des Erzberges abbauten. Der Name Steyr entstammt der keltischen Sprache (Stiria) und bezeichnet den gleichnamigen Fluß. Die Römer brachten das Eisen , das sie das „ Norische" nannten, auf der alten Eisenstraße zu ihrer Schilderfabrik nach Lauriacum. Vermutlich stand auf dem Felsen über dem Zusammenfluß ein röm . Wachtturm, noch heute heißt der Turm des Schlosses „Römerturm". Im 6. Jhdt. wurde das Gebiet von bairischen Stämmen besiedelt und gehörte später zum Rodungsbezirk des 777 von Baiernherzog Tassilo gegründeten Klosters Kremsmünster. Zum Schutze des Reiches gegen die Einfälle der Ungarn wurden um 900 an der Enns zwei wehrhafte Burgen errichtet, die Burg zu Enns und die „ Styraburg", die 980 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Erbauer der Burg waren die Grafen von Wels-Lambach , die Besitzungen im Traungau und in der Karantanischen Mark (Obersteiermark) hatten. 1055 traten die aus dem Chiemgau stammenden Otakare deren Erbe an. Das Wappentier der Otakare war der weiße Panther. Durch Erbschaften und kluge Heiratspolitik- Otakar II war mit einer Babenbergerin vermählt - vergrößerten sie ihre Besitzungen in der Steiermark beträchtlich. Hier lag auch der Erzberg, dessen Abbau von den Otakaren intensiv gefördert wurde. Die Machtstellung der Otakare zeigte sich in einer prächtigen Hofhaltung . Die Styraburg war nicht nur der Schauplatz ritterlichen Lebens, sondern auch Ort der Pflege edler Künste. In den beiden mittelhochdeutschen Epen „ Biterolf und Dietleib" und „ König Laurin" wird der Burg zu Steyr ein literarisches Denkmal gesetzt. 1180wurdeOtakar IV,der letzteseinesGeschlechtes, von Kaiser Friedrich Barbarossa in den Herzogstand erhoben. 1186 vermachte Otakar IV, krank und kinderlos, in feierlichem Erbvertrag auf dem Georgenberg zu Enns Burg und Herrschaft Steyr den Babenbergern. Steyr verlor seine Bedeutung als Herzogsitz, seine Rolle als Verarbeitungs- und Handelszentrum für das .,lnnerberger Eisen" blieb jedoch erhalten. Das in Innerberg, dem heutigen Eisenerz, geförderte „Schwarze Metall " nahm schon im frühen Mittelalter seinen Weg durch das Tal der Enns zur Donau und ließ so eine der ältesten Industrielandschaften Europas, die „Eisenwurzen", entstehen. Begünstigt durch seine einmalige verkehrspolitische Lage und seine Bedeutung als Residenz unter den Otakaren, entwickelte sich Steyr zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum dieses frühmittelalterlichen Industriegebietes. Unter den Babenbergern erfolgte der Aufstieg der Stadt zur Eisenmetropole nördlich der Alpen. Handwerker, vor allem Waffen- und Rüstungsschmiede, hatten am Fuße der Burg Schutz und Lebensraum gefunden. 1170 wird Steyr bereits als „ Urbs", städtische Siedlung, bezeichnet. Nach dem Aussterben der Babenberger 1246 begannen für die Stadt schwere Zeiten. Unter den Habsburgern wurde Steyr 1254, als Folge des Friedens von Ofen , von seiner Mark und damit von seiner wirtschaftlichen Basis, dem Erzberg , getrennt und zum lande ob der Enns geschlagen . Am 23. August 1287 bestätigte Herzog Albrecht I der Stadt die alten Rechte im Handel und in der Verarbeitung des 1 nnerberger Eisens. 1 n diesem ,,Großen Privileg " wurde den Steyrer Bürgern unter anderem dasStapelrechtfür Holz und Eisen gewährt. Drei Tage lang mußten diese Rohstoffe den Steyrer Bürgern zu einem bevorzugten Preis angeboten werden , ehe sie ihren Weg zur Donau fortsetzen durften. Das machte Stadt und Bürger reich und versetzte sie in die Lage, bedeutende Künstler aus Deutschland , Böhmen und Italien einzuladen , um zu bauen und Kunstwerke zu schaffen . Handelsbeziehungen Steyrer Eisenhändler mit Deutschland und Osteuropa sind seit 1190 belegt. Eine besondere Rolle spielte der Handel mit Venedig. Steyr gehörte damals zu jenen neun deutschen Städten, die in Venedig ein eigenes Handelskontor unterhielten. Steyrer Eisenwaren stellten auf dem großen Markt Venedig einen begehrten Artikel dar, und uc:1::; Pur rLel rrrildem Sleyrer Panther war damals ein Zeichen für Qualität „Made in Steyr ". Das rasche Aufblühen der Stadt im 14. Jhdt. förderte den Zuzug von Handwerkern hauptsächlich aus Nürnberg . Neben Harnischmachern und Klingenschmieden waren es vor allem Messerer, deren Zunftbrief von 1406 zu den ältesten Österreichs gehört. Die Steyrer Messerer waren tonangebend im gesamten süddeutschen Raum . Mitte des 15. Jhdt. erreichte die Stadt ihren wirtschaftlichen Höhepunkt. Steyr war damals neben Wien die wohlhabendste und vornehmste Stadt Österreichs. Die weitreichenden und innigen Handelsbeziehungen Steyrs zu den bedeutendsten Handelszentren Europas machten die Bewohner empfänglich für neue Ideen und Strömungen. Die Lehre Luthers - 1525 vom Barfußmönch Calixtin der Stadtverbreitet-wurdevon den Steyrern beifällig aufgenommen . Fast geschlossen traten Bürger und Handwerker zum neuen Glauben über. Am Beginn der Gegenreformation gab es in der Stadt nur mehr 18 katholische Familien. Steyr erlebte in dieser Zeit eine kulturelle Blüte und gehörte zu jenen wenigen Städten Österreichs, in denen der Meistergesang gepflegt wurde, der erst in den Wirren der Gegenreformation verstummte. In diesem Jahrhundert begannen sich die ersten Anzeichen für den Niedergang des Eisenwesens bemerkbar zu machen. Es mehrten sich damals die Klagen der Handwerker, daß die Eisenhändler den guten Stahl gewinnbringend im Ausland verkauften und dem ansässigen Gewerbe nur zweitklassige Ware übrigblieb. 1583 kam es daher zur Gründung der „ Eisenhandlungskompanie", die dem unlau-

teren Handel ein Ende bereiten sollte. Die in sie gesetzten Erwartungen erfüllten sich jedoch nicht. Der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, Gegenreformation und der große oberösterreichische Bauernkrieg - zwei seiner Drahtzieher waren Steyrer Bürger - führten zum wirtschaftlichen Niedergang der Stadt. Die Verpfändung Oberösterreichs an Baiern 1620 und die rigorosen Maßnahmen der Gegenreformation unter Graf Herberstorff, die im Frankenburger Würfelspiel ihren Höhepunkt fanden , führten zur Erhebung der Bauern 1626. Mit 40.000 Bauern kam der Führer der Aufständischen, Stefan Fadinger, nach Steyr, wo er in Stadtrichter Wolfgang Madlseder und Dr. Lazarus Holzmüller wichtige Verbündete fand. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurden die Rädelsführer enthauptet und gevierteilt. Die Einquartierung von Truppen , die daraus enstehenden Kosten , die katastrophale Wirtschaftslage und der 1625 ergangene Ausweisungsbefehl für Protestanten hatten die Auswanderung von 228 Steyrer Familien zur Folge. Viele sahen ihre einzige Hoffnung in der Emigration. Es waren Steyrer Messerer, die die berühmte Solinger Stahlwarenerzeugung gründeten. Diese Entwicklung wirkte sich auch fatal auf das Eisenwesen aus. 1620 warteten 300.000 Zentner Stahl in Steyr auf ihre Abnehmer. Um das darniederliegende Eisenwesen zu beleben, kam es 1625 zur Gründung der „ lnnerberger Hauptgewerkschaft", der Vereinigung von Radmeistern, Hammerherren und Eisenhändler zu einem Konzern , aus dem später die Alpine Montangesellschaft hervorgehen sollte. Mit dem Barock erlebte dieStadt nach derTürkengefahr ein neues Aufblühen. Der Großhandel mit dem Eisen war zwar versiegt , die Verarbeitung des steirischen Eisens währte aber fort. 1 n dieser Zeit entstanden in Steyr einige interessante Bauten, wie die Michaelerkirche oder die Wallfahrtskirche von Christkindl am Rande der Stadt. In der Josefinischen Zeit, die nicht nur durch die Klosteraufhebungen geprägt wurde, machte sich in Steyr eine wirtschaftliche Aufwärtsbewegung bemerkbar. Durch die Umwandlung von bestehenden Handwerksbetrieben und die Gründung neuer Werkstätten wurde der Grundstein für die spätere Industrial isierung der Stadt gelegt. Am 29. August 1727 wurde Steyr von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht, die nicht nur große Teile der Altstadt , sondern auch die Styraburg mit ihren Giebeln, Türmen und Erkern vernichtete. Aus den Trümmern der mittelalterlichen Burg stand das barocke Schloß Lamberg auf, neu und schön , wie der Vogel Phönix aus der Asche. 1 n der Zeit der Franzosenkriege wurde die günstige Entwicklung der Steyrer Wirtschaft jäh unterbrochen. 1 nnerhalb von 10 Jahren wurde Steyr dreimal von den Franzosen besetzt: 1800, 1805 und 1809. Die Wiege der Steyrer Großindustrie lag an dem im Mittelalter angelegten System von Flußläufen im Mündungsgebiet der Steyr, dem Wehrgraben . Im 18. Jhdt. begannen hier ansässige bürgerliche Mei - ster mit der Erzeugung von Säbeln, Bajonetten und Gewehrbestandteilen. 1830 gründete Leopold Werndl einen Betrieb, in dem er mit 450 Arbeitern Gewehrbestandteile erzeugte. Dem Sohn, Josef Werndl , gelang der große Schritt vom einfachen Unternehmer zum Großindustriellen. In wenigen Jahren baute er die Fabrik seines Vaters zu einer der größten und modernstenWaffenfabriken derWelt aus. Die dazu notwendigen Erfahrungen sammelte er in den großen amerikanischen Gewehrfabriken bei Colt und Remington . In Amerika bestellte er auch die modernsten Maschinen für seine Waffenfabrik, die schließlich in 135Gebäuden auf den Flußinseln imWehrgraben untergebracht war. Die Entwicklung eines eigenen Hinterladerverschlusses und die Umrüstung des österr.-ungar. Heeres auf Hinterlader brachten der „Österr.Waffenfabriksgesellschaft" (1869) den ersten großen Auftrag .Werndl kaufte in der Folge alle modernen Gewehrpatente auf und wurde der Ausrüster von Armeen in aller Welt. 1878 beschäftigte die Fabrik 10.000 Arbeiter, die wöchentlich 8.000 Gewehre erzeugten. Steyr war damals die größteWaffenschmiede des Kontinents. Vorausblickend hatteWerndl schon damals die Produktion von Glühlampen und elektrischen Mrisr.himm ri11foenommen 1884 zeigte er in der ,, Elektrischen Ausstellung" der ganzen Welt seine Fortschritte auf dem Gebiet der Elektrotechnik. Anläßlich dieser Ausstellung wurde in Steyr die erste elektrische Straßenbeleuchtung Europas mit Strom aus Wasserkraft - in Zwischenbrücken stand eines der ersten WasserkraftwerkederWelt-installiert .Am 29. April 1889 starb Werndl an den Folgen einer Lungenentzündung , die er sich in der hochwasserführenden Steyr geholt hatte. Da die alten Fabriksanlagen im Wehrgraben Ende des vorigen Jahrhunderts nicht mehr den techni - schen Anforderungen entsprachen , kam es 1912- 1914 zum Bau der „Neuen Waffenfabrik". Obwohl der Erste Weltkrieg die Fabrik mit neuen Aufträgen überschwemmte (15.000 Arbeiter) , begann man 1916 mit dem Bau der Einrichtungen für eine Automobilproduktion nach amerikanischem Vorbild . Nach dem Weltkrieg wurde die Waffenfabrik zu einer Autofabrik. Bekannte Autos, wie der „ Steyr 50" (F. Porsche 1929) und der „ Steyr 220", verließen die Werkshallen. Nach der Änderung des Firmennamens in „Steyr-Werke AG " (1925) kam es 1934 zur Fusion mit Daimler, zur „Steyr-Daimler-Puch AG ". Nach dem Zweiten Weltkrieg verfolgte das Werk konsequent die Erzeugung von Traktoren und Lastkraftwagen , heute erzeugt der Konzern fast alles, was sich auf Rädern fortbewegen kann , daneben Kugellager und Präzi sionsgewehre. Mit rund 18.000 Beschäftigten ist der Steyr-Konzern heute Österreichs größter Nutzfahrzeughersteller. Noch heute tragen die Produkte der Steyr-Werke die Zielscheibe der Waffenfabrik und den Namen der Stadt als Markenzeichen .

c□ I E STAD TPFARRK I RC HE ßUMMER LHAU S ST EYR : SEEHÖHE 285 - 32 0M LAGE 43• 4•4 5• N.ß. 14 "25 ' ö.L. FLACHE 2680HA E INWOHN ERZAHL CA, 40 000 EMPFO HL ENE RUN DG ÄN GE : ...... CA. l STUNDE ••••• CA. l 3/4 STUNDEN - - - CA. 2 1/2 STIJ NOFN ----- ABS TECHER © fflA S WERNDLDE NKMAL 189 4~ .,<(:. Au ss ICHTSPUNKT ~ ( BES ,FÜR FoTOGRAFErd ~ 1778 r MAR I ENK I RC HE 1647p STE RNHAUS 1768

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Tourist-Information des Fremdenverkehrsverbandes Steyr Postleitzahl : 4400. - Telefon-Ortskennzahl: 07252. Fremdenverkehrsverband Steyr, 4400 Steyr, Rathaus, Tel. 07252/23229. Polizei : Tel. 22391 (Notruf 133). Ärztenotdienst: Tel. 24422. - Rettung : 144. Krankenhaus: Sierninger Straße 170 (Tel. 62351). Pannenhilfe: ÖAMTC-Stützpunkt, Haratzmüllerstraße58, Telefon 22288; ARBÖ Steyr: Ortskai 14, Tel. 61429. Campingplatz: Kematmüllerstraße 1a (Münichholz), Tel. 62635, benützbar von Mai bis September. Hauptpostamt: Dukartstraße 13 - Amtsstunden : Mo-Fr von 7-20 Uhr, Sa von 8-11 Uhr; Postamt im Zentrum: Grünmarkt 1. Mo- Fr von 8-18 Uhr. Öffnungszeiten der Geldinstitute: Mo bi s Mi von 8-12 und von 14- 16 Uhr, Do von 8-12 und von 14- 17.30 Uhr, Fr von 8-14 Uhr. Geldwechsel auch an Sonn- und Feiertagen am Bahnhof Steyr, Personenkasse, von 6-18 Uhr. FÜHRUNGEN UND BESICHTIGUNGEN: Stadtführungen: Anmeldung im Rathaus (Vortag); Dauer ca. 1 1/2 bis 2 Stunden; Pauschalpreis/Gruppe S 250,-. Städt. Heimathaus (Museum): Grünmarkt 26. - Öffnungszeiten: In den Sommermonaten Di bis So jeweils von 10- 15 Uhr; an Montagen und Feiertagen bleibt das Heimathaus geschlossen. Eintritt frei . ,,Steyrer Kripperl" : Im Gebäude des Heimathauses. Spielzeit: von Anfang Dezember bis Mariä Lichtmeß; gespieltwird an Sonntagnachmittagen, in der Vorweihnachtszeit auch an Samstagen. Auskunft und Kartenvorverkauf im Rathaus (Tel. 23229). Bummerlhaus: Führung jeden Dienstag um 14.30 Uhr; Führungen für Gruppen auch außerhalb dieser Zeit möglich. SPORTANLAGEN: Minigolf: Schloßpark. Tennis: Tennishalle Maier, Klosterstraße6, Tel. 61620. - Tennishof Rottenbrunner, Steinwändweg 6, Tel. 61219. Schwimmbäder: Stadtbad, Haratzmüllerstraße - Freibad, Hallenbad, Sauna und Restaurant, Tel. 23293. - Schwimmschule, Wehrgrabengasse 61 , Tel. 61817. Reiten: Reitclub Niederhausleiten, Steinwändweg, Tel. 61016. Kunsteisbahn: Rennbahnweg . KULTUR UND UNTERHALTUNG: Theater: Stadttheater, Volksstraße 5, Tel. 23264. -Altes Theater, Promenade 3, Tel. 23512. Kino: Stadtkino, Volksstraße 5, Tel. 23264. - Zentralkino, Färbergasse 5, Tel. 22005. Stadtsaal: Volksstraße 5, Tel. 24701. Wußten Sie, daß ... Kurioses und Anekdotisches ... der Sage nach BITEROLF, König von Toledo, und dessen Sohn Dietleib - für ihre treuen Dienste vom Hunnenkönig Etzel mit dem „ Steirland" belohnt - die Erbauer der Burg zu Steyr waren? . . . Dietleibs Schwester Kühnhilde von LAURIN, dem König der Zwerge, beim Spiel vor der Styraburg in dessen verzauberten Rosengarten (Dolomiten) entführt wurde, und erst nach zähem Ringen mit der Hilfe Dietrichs von Bern befreit werden konnte? ... Steyr im Mittelalter nicht nur ein bedeutendes Handelszentrum, sondern neben Wien die REICHSTE und VORNEHMSTE STADT ÖSTERREICHS war? . .. auf dem Steyrer Stadtplatz, einem der schönsten Plätze Europas, dem BESTERHALTENEN SPÄTGOTISCHEN BÜRGERHAUS das SCHÖNSTE ROKOKO-RATHAUSÖsterreichs gegenübersteht? . . . das Gitter des SAKRAMENTHÄUSCHENS (Stadtpfarrkirche) das schönste spätgotische Stück seiner Art ist? ... es in Steyr mehr als 40 BRÜCKEN und Stege, rund VIER DUTZEND SCHMIEDEEISERNE WIRTSHAUSSCHILDER und über 50 SGRAFFITOGESCHMÜCKTE FASSADEN gibt? ... Steyr in der Reformationszeit eine Hochburg des MEISTERGESANGES war, und der berühmteste Meistersinger Österreichs, der Ahlschmied Severinus Kriegsauer, in dieser Stadt wohnte? ... die „Österr. Waffenfabriksgesellschaft" (J. Werndl) Ende des vorigen Jahrhunderts eine der GRÖSSTEN WAFFENSCHMIEDEN der Welt war? . . . Steyr die erste Stadt des europäischen Kontinents war, die mit STROM AUS WASSERKRAFT beleuchtet wurde (1884)? ... in Zwischenbrücken eines der ERSTEN WASSERKRAFTWERKE der Welt stand? . .. der „WELLENSCHLIFF" die Erfindung eines Steyrer Messerfabrikanten ist? .. . Schloß Lamberg zur Zeit die GRÖSSTE PRIVATBIBLIOTHEK Österreichs beherbergt? . .. das ERSTE DENKMAL für Anton Bruckner 1898 in Steyr enthüllt wurde (Tilgner)? .. . der Schriftsteller Robert Musil, Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger und auch Adolf Hitler in Steyr die SCHULBANK gedrückt haben? . .. berühmte Personen wieJOHANNESSTABIUS (Historiker und Astronom), PAUL PEUERL (Erfinder der Variationensuite), JAKOB FERDINAND REDTENBACHER (Begründer des mathematischen Maschinenbaues), FRANZ WICKHOFF (Begründer der Wiener Schule der Kunstgeschichte) , ENRICA VON HANDEL-MAZZETTI (Dichterin) , MICHAEL BLÜMELHUBER (Meister des Stahlschnittes) , HERMANN SCHMID (der „ Stefflmaler") und MARLENE HAUSHOFER (Schriftstellerin) - um einige zu nennen - in Steyr beheimatet waren? . .. der Text des „ERZHERZOG-JOHANN-JODLERS" von dem in Steyr verstorbenen Losensteiner Mundartdichter A. Schosser stammt? . .. Johann Mayrhofer, der Textdichter Schubert'scher Lieder, aus Steyr stammte? . .. FRANZ SCHUBERT 1819, 1823 und 1825 in Steyr weilte, die Gegend um Steyr „über alle Begriffe schön" fand und hier das Forellenquintett komponierte? ... LUDWIG ANZENGRUBER und EMANUEL SCHIKANEDER am alten Steyrer Stadttheater engagiert waren? . ... die seit Juni 1985 als Museumsbahn betriebene Steyrtalbahn die älteste ausschließlich mit Dampf betriebene Schmalspurbahn Europas war? . .. ein Vorfahre des Quizmasters Joachim Fuchsberger im 16. Jahrhundert Bürgermeister der Stadt Steyr war?

Wallfahrtskirche und Weihnachtspostamt Christkindl ~ '. , ~ • I• -: . ": .. ,: . .. ~ ... ., -. >~~~~~ :-- _,j·•• ~:--~;-;f-'-'·-' ·-·--:. -:,:; . ~~ ,-;.. ,#.~, >.• . , /:'\ r'i. -· ,-!tli n 6 . ..--1 f' , ' h ...,.... -..:. ~ - - . t \:::.. .. <'· J 11 . 1971 -~ . Am westlichen Stadtrand liegt- vom Zentrum auch bequem zu Fuß in ca. 3/4 Stunden auf einem gut beschilderten Weg zu errei - chen - die barocke Wallfahrtskirche von Christkindl. Am 31 . Mai 1708 wurde der Grundstein zur heutigen Kirche gelegt. Der barocke Bau wurde von C. A. Carlone begonnen und von J. Prandtauer, von dem wohl auch die Idee zum schönen Hochaltar stammt , zu Ende geführt. Neben dem Hochaltar mi t Fichtenstamm und Jesuskind ist das barocke Deckenfresko des Garstner Stiftsmalers J. C. von Reslfeld, die „ Himmelfah rt Mariens" darstellend, besonders zu erwähnen. Hinweise für Touristen: Kirche: HI. Messe Freitag 19 Uhr, Sonntag8und9.30Uhr, Adventsonntage zusätzlich um 10.30 Uhr. Mechanische Krippe: In einem Nebengebäude des Pfarrhofes, über 300 handgeschnitzte Figuren, die durch eine komplizierte Mechanik bewegt werden . Vorführungen in der Adventzeit täglich 9-17 Uhr, am 25. 12. und am 1. 1. vormittags geschlossen, sonst Führungen gegen Voranmeldung . Weihnachtspostamt: Seit 1950Sonderpostamt Christkindl (Postleitzahl 4411) , Advent bis HI. Drei Könige täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, am 24. 12. und 31. 12. nachmittags geschlossen. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, können Sie einen Spaziergang nach Christkindl mit einer Fahrt auf der MUSEUMSBAHN STEYRTAL (Schmalspur-Dampfbetrieb, seit 23. Juni 1985) verbinden . In den Monaten Mai bis September verkehren auf der 17 Kilometer langen Strecke Steyr Lokalbahnhof - Grünburg jeweils an Sonntagen drei Zugspaare (Haltestelle Christkindl-Unterhimmel gleich unterhalb der Kirche) . Auskunft (Fahrplan, Fahrpreise, Vorbestellungen, Amateurlokfahrten): Fremdenverkehrsverband Steyr, Stadtplatz 27, Rathaus, Telefon 07252 / 23229. ORIENTIERUNGSPLAN: Rundwande4u.ng S.tad.tpla.tz - Ch4-<.otlund.l - UMe4/wnme.l (Muoeumobahn) - WeMg~aben - S.tad.tp.f.~z S-<.e4~ng, Bad Ha.lt Wu -ta.u..tobahn (Sa.lzbu4gl ZEICHENERKLÄRUNG: -=--~- ~ ~ - - i ~ -= - './.tßO() ?-' ... ••• H-<.nweg (Stad.tp.f.uz - P6M4gao6e - Red.tenbache4g. - Chu6tlund.iJAJeg ca. 3/4 Std.) - - Rü.chweg (Ch4-1..otlund! - Pu66eJtWeg - V4ahtz-<.ehu6t4. - # PROMENAVE / ~ VTPLATZ ~ I::::::::: t~ ....,,.j~-,,~:::~.,...,fl! -- Fabuk6t4.- Weh4g4abeng. - Badgao6e - v Enge - S.tad.tp!~z ca. 1 1/4 Std.) e:,~ • 1Me4eo6aMeo h-<.oto4. 1nduotuebauwe4k (J.We4nd.l) Muoeumobahn: (1) Bh6.Stey4 - Lokal ( 2) HaUeoteUe UMulwnme.l-Ch4ütlund.l ... Auto4oute ~ ==== ::::::::::::::: ::::::::::::::: -=-=-=-

(1) DAS RATHAUS: 1765-1778 von Gottfried Hayberger, Bürgermeister und Baumeister, erbaut; bemerkenswert formedles Bauwerk des österreichischen Rokoko. (2) DAS BUMMERLHAUS: Besterhaltenes got. BürgerhausÖsterreichs; ältesteGebäudeteile aus dem 13. Jhdt.: Fassade von 1497; der Scherzname „ Bummerlhaus" stammt von dem Steckschildlöwen, den das Volk wegen seiner hundeähnlichen Gestalt liebevoll ,,Bummerl " (klei - ner Hund) nannte. (3) DAS STERNHAUS: Ehemals got. Bürgerhaus mit spätbarocker Fassade von 1768; die Putten symbolisieren die 5 Sinne; der goldene Stern ist das Zeichen des Eisenhandels. (4) SCHLOSS LAMBERG: 980 als „ Stirapurhc" erstmals urkundlich erwähnt ; seit 1666 im Besitz der Grafen von Lamberg ;Wiederaufbau als Barockschloß nach dem Stadtbrand 1727. (5) DAS WERNDLDENKMAL: Begründer der ,,Österr.-Waffenfabriks AG", heute „ Steyr-DaimlerPuch AG " ; reife Schöpfung des Wiener Bildhauers Viktor Tilgner (1894). (6) DIE STADTPFARRKIRCHE: Bemerkenswertes got. Bauwerk der Wiener Dombauhütte; 1443 von Hans Puchsbaum, Dombaumeister zu St. Stephan, begonnen; bereits 1522 durch Stadtbrand zerstört ,Wiederaufbau 1628; Kunstschätze: GitterdesSakramenthäuschens(1500) , got. Wappentür (1470) , Renaissancetaufbecken (1569) , ,, Laxenburger Fenster" mit Glasgemäldefragmenten vom 13. bis 15. Jhdt. , ,, Brucknerorgel" (28 Register, Chrismann 1772). (7) DAS MESNERHAUS: Ursprünglich Pfarrhof, von 1399 bis 1500 Stadtschule; später Wohnhaus des Mesners und Organisten ; A. Bruckner hat in diesem Haus die Sommerferien seiner 10 letzten Lebensjahre verbracht. (8) DER INNERBERGERSTADL 1612 als Speict·1er für Lebensmittel zur Versorgung der Leute aut dem Erzberg gebaut; seltenes Beispiel eines Wirtschaftsgebäudes der Renaissance; reicher Sgraffitoschmuck; heute städtisches Museum mit reichhaltiger Kunst- und Kulturhistori scher Sammlung (Sensenschmiede, Messersammlung, Vogelsammlung, Stahlschnitt/ M. Blümelhuber u. a.) ; das Gebäude beherbergt auch das ,,Steyrer Kripperl", das letzte gespielte Stockpuppentheater Mitteleuropas. (9) DAS NEUTOR: 1573 zum Schutz gegen Hochwasserfluten an der Stelle einer alten Bastei erbaut. (10) DIE MARIENKIRCHE (DOMIN IKANERKIRCHE): Ursprünglich got. Bau, 1642- 1647 in der heutigen Form errichtet ; hier hielten die Steyrer Meistersinger ihre Proben ab; Gruppenplastiken auf dem Vorplatz von 1655. (11) DIE MICHAELERKIRCHE: 1635- 1647 an der Stelle von 11 abgebrochenen Bürgerhäusern erbaut; Kirche der Gegenreformation; Giebelfresko zeigt den Sturz der gefallenen Engel (1711) . (12) DAS BÜRGERSPITAL: 1180, Anstalt für arme und kranke Bürger; 1302 durch Brand vernichtet; Neubau durch Stiftung Elisabeth 1, der Gattin Albrecht 1 (1305) ; sehenswerte Säulenhalle mit spätgot. Chri stus (1520) . (13) DAS MESSERER-ZUNFTHAUS: Got. Bauwerk im Keil zwischen Bad- und Kirchengasse; Sgraffitofassade von 1543; einst Sitz der Steyrer Messererzunft . (14) DER DUNKL-HOF: Größter und stimmungsvollster spätgot. Hof Steyrs; Arkaden mit Säulen in verschiedener Ornamentik. (15) DAS LEBZELTERHAUS: Got. Haus mit eigenartig herber Fassade von 1567; seit 1420 im Besitz einer Familie, die hier bis 1956 - al so über 500 Jahre - das Lebzelter- und Wachszieherhandwerk ausübte ; Renaissanceportal von 1600. (16) DAS SCHNALLENTOR : Reich mit Sgraffito verziertes Stadttor von 1613; benannt nach der ,,Schnalle", einer Münze, die als Maut zu bezahlen war. (17) DER TABORFRIEDHOF: 1584 erbaut; bedeutendes Bauwerk der Renaissance; einer der schönsten „Campi Santi " nördlich der Alpen ; wertvolle Schmiedearbeiten (Holderer Gruft , Grabkreuze). (18) DER TABORTURM: Ehemals Teil der Stadtbefestigung ; später Sitz des Feuerwächters; herrlicher Ausblick auf Stadt und die Kalkvoralpen . (19) DAS KOLLERTOR: 1480 erbautes Stadttor; benannt nach den Köhlern , die durch dieses Tor die Kohle in die Stadt brachten . (20) ZWISCHENBRÜCKEN: Ensemble mit UNTEREM BURGTOR (Fresko auf dem Torbogen stellt Friedrich III und seinen Sohn Maximilian I dar), der LÖWENAPOTHEKE (schöne Barockfassade, Waffenstillstand zwi schen Frankreich und Österreich am 25. 12. 1800) und dem WASSERTURM , der die Stadt von 1572 bis 1824 mit Wasser versorgte (Hochwassermarken!) . Der Steyrer Stadtplatz, der mit Recht als einer der schönsten Plätze Europas bezeichnet wird, ist in seiner heutigen Form und Ausdehnung im 13. und 14. Jhdt. angelegt worden . Mit seinen stolzen Bürgerhäusern und reichgeschmückten Fassaden - erwähnt seien die rund 4 Dutzend schmiedeeisernen Wirtshausschilder - spiegelt er Glanz und Reichtum einstiger Blütezeiten. Dem Besucher seien aber auch die sehenswerten Höfe der alten Bürgerhäuser anempfohlen. Sehenswerte Höfe findet man Stadtplatz Nr. 9*, 14, 17*, 24*, 29, 32*, 33, 34*, 36 * und 39*, sowie Höfe in der Enge, Kirchengasse und Gleinker Gasse (* = besonders sehenswert) .

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