Steyr Bildführer 1969

Urkunde, das „große Privileg", mit dem Herzog Albrecht I. die alten Vorrechte der Stadt Steyr bestätigte, stammt aus dem Jahre 1287. Im angrenzenden H a u s e N r. 2 5 , dessen herrlicher barocker Fassaden schmuck noch durch ein 1930 entdecktes und freigelegtes gotisches Maßwerkband be- reichert ist und das außerdem schöne Rokoko-Fensterkörbe aufweist, wurde am 9. Mai 1853 Franz W i c k h o ff als Sohn eines Eisengroßhändlers geboren. Er ist der Begründer der Wiener Schule der Kunstgeschichte. Den Platz vor diesem und den angrenzenden Bürgerhäusern mit ihren vorragenden Obergeschossen und den Walm- dächern ziert ein großer Stadtbrunnen, der „L e p o l d i - b r u n n e n", dessen Granitbecken aus dem aufgelassenen Kloster Windhaag bei Perg stammt. Den Aufbau krönt die Statue des hl. Leopold (1683), die Brunnenröhren werden von Schmiedeeisenornamenten getragen. Einen besonders schönen Re n a i s s an c e h o f weist das reich barockisierte Haus S t a d t p 1 a t z Nr. 9 auf, mit malerischen Arkadengängen und einem schmiedeeisernen A b s c h 1 u ß g i t t e r unterhalb des Daches. Die E n g e G a s s e eröffnet wieder ein E r k e r b a u mit reicher Stuckornamentik und geschwungenen Fensterverdachungen, dem sich ein gotischer Lau b e n gang m i t Maß - w e r k f r i es anschließt. Interessant ist der Ho f v o n:z Ha u s Nr . 1 5 der „Enge" mit seinen auf Konsolen vor- springenden Arkaden. Schönen barocken Schmuck weist nicht nur die Fassade auf, sondern auch eine Stuckdecke (vier Jahreszeiten) und ein Portal im 2. Stock, wie denn die Häuser der Enge vielfach durch kostbare Einzelheiten er- freuen. Das Ha u s N r. 1 1 verfügt wieder über Kr a t z - p u t z o r n a m e n t i k. Auf der anderen Straßensei te ge- langt man durch ein Gewölbe und über eine Stiege zur 67

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2