Steyr Bildführer 1969

hause verbinden, ihre vielen Winkel, Nischen und Wendun- gen wissen noch nichts von Raumökonomie. Zahlreiche Stadtbrände boten Gelegenheit zu allerlei Ände- rungen in den Fassaden und oberen Stockwerken, die viel- fach über die ursprünglichen Formen der Gotik reichen barocken Schmuck legen, die Stirnwände zuweilen auch über die Walmdächer hochziehen und dadurch verblenden. Der Einfluß der Renaissance macht sich am stärksten in der Neugestaltung der Höfe bemerkbar. Schöne F a s s a d e n zeigen die Häuser G r ü n m a r k t N ,,. 4 , 6 und 8. Die R e n a i s s a n c e ist mit zwei Bauten vertreten (Nr. 2 und 2 5 ). Spätgotische Höfe weisen die Häuser N r. 7, 1 0 u n d 2 3 auf. Am Hause Grünmarkt 10 ist ein Wirtshaus s chi I d aus dem 17. Jahrhundert bemerkenswert. Das P o s t a m t hat sich in einem ehemaligen D o m i n i - k an er k loste r eingerichtet, das in den Jahren von 1472 bis 1478 erbaut wurde. Unmittelbar daran schließt, in die Tiefe zurücktretend, die einfache, doppeltürmige Fassade der M a r i e n - o d er D o m i n i k a n e r k i r c h e, ursprüng- lich ebenfalls ein spätgotischer Bau, von 1642 bis 1647 in der heutigen Gestalt errichtet, mit reicher Rokokoausstat- tung, von der die reichgeschwungene O r g e I e m p o r e mit dem zarten, schmiedeeisernen B r ii s t u n g s g i t t· e r , der Ho c h a I t a r, die K an z e 1, einige Seitenaltäre, die Schmiedeeisengitter, Bildwerke und -rahmen besondern erwähnt seien. Die Kap e 11 e n zu beiden Seiten des Vorplatzes bergen gute G r u p p e n p I a s t i k e n aus der Zeit um 1655. An die Dominikanerkirche stößt, nur durch ein schmales, schwibbogenüberdachtes Gäßchen geschieden, ein d o p p e 1- g i e b e I i g e s Hau s wieder in die Fluchtlinie des ehe- 64

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