Steyr Bildführer 1969

Das Südtor gewährt einen schönen Ausblick auf die grüne Enns und auf die blaue Kette der Berge. Der Sarningbach ergoß sich einst - vor seiner Ableitung in die Steyr als ,,Teufelsbach" - hier in reichem Schwalle in den Fluß, weshalb diese weit gegen Garsten sich dehnende Vorstadt ,,Reichens c h w all" heißt. Die Häuser des Hunds - graben s lehnen sich in dörflicher Idyllik an die südliche Stadtmauer, die an dieser Stadtseite noch vollkommen erhalten ist. Vom Osttor führt d'ie „Neubrücke" über die Enns in die Gartenvorstädte N e u s c h ö n a u und J ä g e r b er g, diesseits und jenseits der wahrscheinlich schon zur Römerzeit befahrenen „Eis e n s traß e", die am rechten Ufer der Enns ins Ennstal und weiterhin zum Erzberg bei Eisenerz und in das „Gesäuse" führt, einer wildromantischen Hoch- gebirgsgegend. Von der Hochterrasse uns gegenüber blicken die Randhäuser der erst nach dem ersten Weltkrieg entstandenen Wohn- siedlung „E n 11 s leite" herab, die nach dem zweiten Weltkrieg um zahlreiche Wohnhäuser, eine große Schule und mehrere H o c h h ä u s er als weithin sichtbarer Ab- schluß bereichert worden ist. Nun wenden wir uns der Innenstadt selbst zu und durch- schreiten zunächst den schon im 13. und 14. Jahrhundert entstandenen „G r ü n m a r kt" mit seinen behäbigen, stolzen Patrizierhäusern, deren reichgeschmückte Fassaden den Glanz und den Reichtum einstiger Blütezeiten wider- spiegelt. Alle diese Gebäude stammen in ihrem Kern und in ihrer Anlage wie die meisten alten Häuser der Innenstadt und dE!r Vorstädte aus der Zeit der Gotik. Ihre weitläufigen Stiegen und Gänge, die das Vorderhaus mit einem Hinter- 63

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