Steyr Bildführer 1969

Quadern 1573 zum Schutz gegen die Hochwasserfluten an der Stelle einer alten Bastei erbaut, verdankt seine Ent- stehung einer riesigen Überschwemmungskatastrophe im Jahre 1572, bei der zahlreiche uferseistige Häuser des Grünmarktes und des Stadtplatzes einstürzten. Zur gleichen Zeit ging man daran, die Enns für den Transport des Eisens auf Schiffen brauchbar zu machen, worüber Valentin Preuen- huber berichtet: „Um diese Zeit und in nächst folgenden Jahren, ist durch Angeben und Erfindung eines Wasser-G~bäu-verständigen Künstlers, sonsten aber in seiner Herkunfft gemeinen Mannes des Zimmer-Handwerclcs, Ha n n s Gas t e i g e r genannt, aus Tyrol gebürtig, der Ennßfluß, mit Wegräumung der grossen Steine, Erhebung des Weges, und andern hierzu erforderten Fürkehrungen, so aptiret und zugerichtet wor- den, daß man auf solchen Fluß, von der Hifelau (Hieflau), zwo Meilen unterhalb des Eis enärzt, bis heraus gen Steyer und sofort in die Donau, mit Schiffen seithero fahren können; Zu mercklich grossem Behelff, Nutzen und Vortheil, sowohl des Eisen- als allen andern Gewerb, bey hiesiger Stadt. Dann vor Zeiten, und ehe diese Schiffahrt erfunden und angerichtet war, ist alles Eisen und Stahl auf der Ennß nur auf Flößen, mit grosser Abödung des Gehöltz, hierher, und von dannen weiter auf der Donau verführet worden. Gemeldeter Gasteiger war, ausser seiner Kunst, sonsten ein grobbäuerischer Mann, von kurze r Resolution; dann als er, bey gefallenen Augenschein, wohin und an was Ort der Rechen zu Reiffing zu erbauen, von Ertz-Herzog Carl's zu Osterreich hierzu deputirten vornehmen Commissarien ge- fragt wurde: Ob man aber auch bey seinem Vorhaben gesichert sey, daß solchen Rechen-Gebäu vom Wasser kiinfftig kein Schaden geschehen könne? Hat er mit Un- willen gleich auf den nächsten Berg gezeigt, und gemeldet : Ja, wann man den Rechen da hinauf bau en wollte, könnte 60

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