Steyr Bildführer 1969
Die Sakristei der Pfarrkirche birgt ein g o t i s c h es Kruzifix (um 1400), die darüberliegende Paramenten- kammer einen schönen g o t i s c h e n S c h r a n k. Die große Orgel mit 28 Registern, auf der Meister Anton Bruckner oft und gerne gespielt hat, stammt von Chrismann (laibach, 1772). Die vielen Grabsteine und E pi t a - p h i e n an der Innen- und Außenwand der Kirche, an der Friedhofsmauer und an der Wand der benachbarten Marga- retenkapelle - darunter sehr wertvolle - reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Bei dieser Gelegenheit sei übrigens auch des Dichters Adalbert S t i f t e r gedacht, der schon als Student die Ferien bei der auch Schubert eng verbundenen musiklieben- den Familie Josef von Koller verbracht hat, als Schulinspek- tor von Oberösterreich mehrmals nach Steyr kam, hier am „Nachsommer" arbeitete und sich als Denkmalpfleger auch der Stadtpfarrkirche annahm. Die Freilegung der vermauert gewesenen Chorfenster und die Restaurierung des Sakra- mentenhäuschens ist sein Verdienst. Dem Südausgang der Torhalle gegenüber liegt der Renais- sancebau des Pfarrhofes, 1630 bis 1687 erbaut, und die spätgotische M arg a r e t h e n k a p e l l e mit dem einzigartigen, reichgegliederten spätgotischen T ü r m c h e n, das wahrscheinlich auch vom ersten Baumeister der Stadt- pfarrkirche, Hans Puchsbaum, entworfen worden ist. Es wurde am Beginn dieses Jahrhunderts völlig unverändert neu hergestellt. Eine enge Stiege führt zu einem schwibbogenüberdachten Gäßchen hinab zum Neutorplatz, der von einem mächtigen D o p p e l t o r, dem reich mit _Sgraffitoschmuck versehenen ,,I n n e r b e r g e r s t a d e l" und einem reizenden E r k e r - h a u s aus der Renaissance eingegrenzt und dadurch von einmaliger Schönheit ist. Das N e u t o r, aus mächtigen 59
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