Steyr Bildführer 1969
aus der Franzensburg in Laxenburg stammender Glas - g e m ä l de (als Ersatz für dorthin abgegebene), reich geschnitzte K i r c h e n s t ü h l e aus der Zeit des Wieder- aufbaues, eine in Eisen getriebene Sakristei t ü r mit verschiedenen Landeswappen, ein kostbares Tauf b ecken aus dem Jahr 1569 mit reichen, ursprünglich vergoldeten und bemalten Zinnreliefs, eine Vesperbild g r u p p e (um 1400), vor allem aber ein wundervolles S d k r a 1n e n t e n - h ä u s c h e n m i t G i t t e r t ü r in vergoldeter Eisen- schnittarbeit (kerbschnittartige Maßwerkor,namente) . Künstlerische Verarbeitung des Eisens hat es in Steyr wohl immer gegeben, worauf schon die Fülle an Wirtshaus- schildern, Fensterkörben, Stiegengittern und Laternenträgern aus allen Epochen der Kunst hinweist. Aber auch der sonst seltene Eisenschnit t wurde in di eser Stadt gepflegt und hat in den Werken des Stahlschnittmeisters M i c h a e l B l ü - m e l h u b e r , der am 23. September 1865 in Unterhimmel bei Steyr gebo ren wurde, neuerlich europäischen Ruhm erworben. Aus der Reihe der kos tbaren Arbeiten dieses 1936 gestorbenen Künstlers seien erwähnt: die Nobel-Schere, das Fürstenbergsche Jagdmesser, das Kalksburger Kreuz, der Linzer Domschlüssel und die symbolischen Arbeiten „Evan- gelium", ,,Menschheitszukunft" und „Mutter Erde und ihre Kinder". Über der Turmhalle mit Abschlußgitter um 1630 (Tauf- kapelle) hängt jetzt das ehemalige Hochaltarbild, die An- betung der HI. Drei Könige darstellend. Es stammt von dem berühmten Barockmaler C a r l v o n R e s l f e l d und gehört zu dessen besten Werken. Der Künstler lebte von 1658 bis 1735 und stand in den Diensten des Stiftes Garsten, das ihm jede Lebenssorge fernhielt. In seinem Todesjahr kam der Maler 7 o h a n n G e o r g M o r z e r aus Gmunden nach der kunstliebenden Stadt Steyr, der sich insbesondere als Porträtmaler einen Namen machte . 58
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