Steyr Bildführer 1969

Park, freuen uns seiner Stille ünd Abgeschiedenheit und gelangen schließlich wieder auf die Handel-Mazzetti-Prome- nade hinaus, an derem Ende ein sehr bedeutendes B r o n - z e denk mal s teht. 7 o s e f Wer n d l, der Unvergeß- liche, steht hier auf hohem Postament, und ihm zu Füßen sind drei Arbeiter fleißig am Werk, ein Schmied, ein Tischler, ein Monteur, indes ein vierter grüßend die Mütze schwingt. Dieses Denkmal, 1894 errichtet, ist zweifellos die reifste Schöpfung des bedeutenden Wiener Bildhauers V i kt o r Ti l g n er. Welche Vollblütigkeit in der Dar- stellung des gegebenen Themas, welch köstlicher Naturalis- mus im Einzelnen, aber eingeborgen in klare, überschaubare Form und in geradezu barocken Schwung der Bewegung und der Gebärde! Wenige Schritte weiter li egt zur rechten Hand in der Tiefe und Höhe eines weiten Parkes S c h l o ß V o g e l s an g, das sich Josef Werndl hatte erbauen lassen, ohne es jemals zu beziehen, weil ihm der Tod seiner Gattin das prunkhafte Gebäude verleidete. Er überließ es seiner Tochter, der Baronin Imhof. Heute birgt es ein von Franziskanern gelei tetes Schülerinternat. Vorbei an dem 1875 fertiggestellten Haupts c h u l g e - b ä u d e , gelangen wir nun zur S t a d t p f a r r k i r c h e. Zur linken S~ite an der Straße treffen wir wieder auf eine Skulptur Viktor Tilgners, das B r u c k n e r - D e n km a 1. Die lebensnahe Büste stammt aus dem Jahre 1891, den Sockel schuf Tilgners Schüler Zerritsch, die Aufstellung und Enthüllung fand 1898 statt. A n t o n B r u c k n e r war oft und überaus gern in Steyr. Im stillen Pfarrhof fand er eine ruhige Stätte für sein Schaffen, Chorregent und Musikdirektor Franz Bayer war ein reger Förderer seiner Werke, ein Kreis hilfsbereiter Freunde umgab ihn hier. Die d-Moll-Messe, mit dem 54

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