Steyr Bildführer 1969

über eine steile Stiege, vorbei an einer Gartentür mit prachtvollem schmiedeeisernem T ü r r i n g und T ü r - klopfe r, zum Ennskai hinab, gehen die idyllische Fischergas s e entlang und zur Steyrbrücke zurück. Gewiß sind Sie müde geworden schon von diesem Vorspiel, sa tt an Eindrücken aller Art, benommen von dem Vielerlei aus Ge_schichte und Kunst. Morgen wenden wir uns der Innenstadt zu. Ruhen Sie sich aus in dem behaglichen Terrassensaa l des Gasthofes jenseits der Ennsbrücke und genießen Sie den Anblick der in Lichtern aufflammenden Stadt, deren Häuser sich zauberhaft in den Flüssen spiegeln. DIE INNENSTADT Im Morgenlichte liegt nun die Stadt. Fas t lückenlos, nur wenigen Gäßchen Durchlaß bietend, fügt sich Haus an Haus ent lang des mit Kastanien bepflanzten Uferkais der Enns, in bunter Reihe der Formen und Farben. Wir queren wieder die Ennsbrücke und steigen zunächst zum Schloß empor, das sich ganz am Rande des lotrechten Uferfelsens erheb t und die Keimzelle der alten Eisenstadt Steyr darstellt. Ober dem gotischen T o ,, durch laß, der die Felswand mit dem ersten Hause der „Enge" verbindet, lenkt ein Fr e s /c o die Aufmerksamkeit auf sich. Es befand sich in ähnlicher Form ursprünglich auf dem abgebrochenen Ennstore, das den Forderungen des Verkehrs zum Opfer fiel, und wurde im Jahre 1949 auf die Stirnwand des Schloßbergtores über- tragen. Ob das Bild der beiden stolzen Ritter auf eine überlieferte Sage von der Gründung der Burg zurückgeh t oder anläßlich eines großen Turnieres geschaffen wurde, ist nicht mehr auszuforschen. Am Hause nebenan erinnert eine Gedenktafel an den hier am 21. Dezember 1755 geborenen Dichter A l o i s B l u m a u e r, dessen Hauptwerk - eine Äneas-Travestie - literaturgeschichtliche Bedeutung erlangt hat. 48

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