Steyr Bildführer 1969

s traß e verläuft, mit ihren sehr alten, dafür aber a uch sehr ma lerischen, von hohen Bäumen begleiteten Häusern. Dicht an ihrer Seite rauscht der W e h r g r a b e n, einer der Arme der schon im Mittelalter künstlich geteilten Steyr, an dem noch vor wenigen Jahrzehnten zahlreiche Wasser- räder betrieben wurden. Gegenüber, in der W e h r - g r a b e n g a s s e, liegen die ä rmlichen , meist nur ein- stöckigen Häuschen der H andwerker, die in den Schmieden , Schleifen und Mühlen beschäfti g t waren. Nur das fast am Ende der langen Hauszeile liegende „ V o g 1 h a u s" (Nr. 34) besitzt kunsthis tori sch en Wert. Es ist reich mit Rokokos tuck versehen, hat ein Walmdach und ein 1765 datiertes Fresko über dem Eingang„ Reizend nimmt sich das Bruderhaus- kirchlein von di eser Tiefe aus, und auf dem Rückwege durch die Wehrgrabengasse ersch ei nen wieder die eindrucksvollen Silhouetten der Türme von St. Michael und der ehemaligen Spitalskirche. Eine sehr enge, düstere Gasse - die Bad g a s s e - nimmt un s zul etz t auf und führt wie aus einer Schlucht aufwär ts zum Anfange der K i r c h e n g a s s e. Deren H äuser sind gotis cher Anlage, 1-iaben ihr Gesicht aber im Verlaufe der Stilwandlungen vielfach verändert. Eigenartige Höfe aus dem 16. und 17. Jahrhunder t gibt es in den Häusern Nr. 4 und 6 zu bewundern. Der Hauskeil zwisch en der Kirchen- und der Badgasse (Kirchengasse 1 ) wartet mit Kratzputzverzierung auf, und die Fas sade des Hau - s es Nr. 4 mit reichen Barock-Stuckverzierw1gen. Un- mittelbar vor uns aber ragen jetzt die drei Kirchtürme auf. Das ist wieder eines der überraschenden großen Bilder, wie sie di ese uralte Stadt immer wieder biete t. Unmittel ba r zur rech ten Hand lieg t das Bürgerspital, das schon im 12. Jahrhundert erbaut wurde, nach 13 02 aber von Königin Elisabeth, der Gemahlin Herzog Albrechts I. , 42

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