Steyr Bildführer 1969
einen kleinen Platz ausspart. Ein mit einer Marienstatue geschmückter Brunnen steht hier, der „Rote B r u n n e n", der vor Zeiten die umliegenden Häuser mit Wasser ver- sorgte und sich heute nachsagen lassen muß, daß er den Verkehr behindere. Wir haben damit die Altstadt wieder betreten, mit ihren schönen, meist barocken Hausfassaden, den hübschen Toren und Türen, winkeligen Höfen und Schmiedeeisenschildern. Vor uns liegt jetzt das „Leb z e 1 t er haus", noch in unsere Tage herauf seit vielen Generationen ein Wachs- zieherladen mit wertvoller Biedermeier-Einrichtung in den Räumen des Obergeschosses . Dieses in seiner ältesten Fassade wiederhergestellte Haus mit einem Renaissance- portal aus der Zeit um 1600 eröffnet als Nr. 1 die lange S i e r n i n g e r S t r a ß e , die sich am Rande einer Nieder- terrasse hinzieht und in der eines der schönsten Wirtshaus- schilder zu finden ist, die Steyr in so reicher Fülle aufweist, nämlich das R o k o k o s c h i I d des Gasthauses „Z u r g o 1 denen Sens e". In dieser Straße steht das soge- nannte „Bruderhaus", ein ehemaliges Versorgungs- heim mit einem spätgotischen Kirchlein aus dem Jahre 1511, das allerdings nach einem Brande von 1749 erneuert wurde. Der barocke Turm stammt aus dieser Zeit, die jetzige Form des Helmes und die barocke Kreuzigungsgruppe wurden vor der Mitte des 18. Jahrhunderts gefertigt. Erwähnenswert ist auch die D r e i f a 1 t i g k e i t s k a p e 11 e im ehemaligen Siechenheim Sieringer Straße 115, die nach 1550 erbaut wurde und in deren Vorraum des 1. Stockes ein spät - g o t i s c h e r C h r i s tu s hängt. Beim Hause Sierninger Straße 126 ist in die Gartenmauer ein V o t i vs t ein aus Marmor eingelassen, der die Jahreszahl 1489 trägt und ein schönes Kreuzigungsrelief zeigt (Gedenkstein des Nürn- berger Handelsmannes Kunz Horn). Schon nahe der Stadt- grenze steht das 1914 erbaute und später mehrmals er- weiterte und modernisierte L a n d e s k r a n k e n h a u s , 38
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