Steyr Bildführer 1969

„Schon in den ob eren Theil en dieser Vorstadt ertönt überall das Klopfen der kleineren Hämmer, und man erblickt die rußigen Gestalten, die munter und singend ihre Arbeit vollbringen; aber noch int eressanter ist es, wenn man hinabwandelt zum spiegelklaren, schnell daherrollenden Steyerflusse, der hier in enge Ufer eingezwängt, Alles belebt und in Tätigkeit versetzt. Hier hebt er den schweren Eisenhammer zum majestätischen Donner, dort dreht er die kleineren Hämmer in rastloser, hochlärmender Bewegung; hier trommeln dumpfer die Stampfen der Papiermühl e, da erschallt der einförmige Ton der Getreidemühlen, die Maschinen der großen Fabriken verrichten ihr Geschäft, der Kupfer- und Pfannenhammer mit den kleinen, dabey angebrachten Hämmern erregen ein Getümmel, das alles erschütte rt, die Brust beklemmt, und zur Bewunderung der Kraft und Gewandtheit der Arbeiter hinreißt. Neben schäumenden Wehren, wo sich einze lne Abtheilungen des Stromes mit erhabenem Getöse hinabstürzen, und wüthend weiter rollen, drehen sich in schnellem Umschwunge die großen Schleifsteine, das Feuer sprüht aus denselben, der Geselle sitzt an denselb.en , und hält an sie die zu schleifen- den Sach en, oder schwebt kühn oberhalb des Steines." In einem dieser meist ärmlichen Vorstadthäuser wurde am 26. Februar 1831 dem Ehepaar Leopold und Josefa Werndl ein Sohn geboren, den man Josef taufte. Der Genialität dieses J o s e f W e r n d 1 ist es zu danken, daß die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts durch das aufkommende Maschinenwesen schon völlig darniederliegende Eisenindu- strie in wenigen Jahren zu neuer, die gesamte Welt umspannenden Bedeutung gelangte. Wiederholte Reisen nach der neuen Welt, woher die Maschinen kamen, ge- sammelte Erfahrungen in verschiedenen Fabriken Nord- amerikas, ein gemeinsam mit dem Werkmeister Karl Holub ersonnenes und vollendet durchkonstruiertes Hinterlader- 28

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