Steyr Bildführer 1969

ers te und zugleich bedeutendste Geschichtsschreiber der Stadt, V a l entin Pr e u e n hub er (gest. 1642) , zuerst Schreiber in der Magistratskanzlei, ab 1620 Sekretär der Eisengewerkschaft, berichtet in seinen 1625 bi s 1630 ge- schriebenen „Annales Styrenses", die zu den besten Ge- schichtswerken des großdeutschen Raumes gehören : „Weil nun in diesem Jahr (1568) di e Pest bey hiesiger Stadt eingerissen, auch die folgenden Jahr e hindurch continuirte; Und aber der alte Gotts-Aclcer beym Bruder-Hauß, der W eixelgarten genannt, nunmehr vö lli g durch- und über- graben gewest, also daß einstmahlen ein Stüclc Erdreich sammt der Mauer und vielen unverweseten Cörpern, hinab gegen der S teyer gefallen; So hat ein Ersam. Rath einen andern bequemen Ort ·zu einer Begräbnuß ausgesehen, und allda, nemlich auf des Stallhofs zum Spital gehörigen Grund und Feld, in der Höhe ob dem Steyerdorff einen weiten Bezirclc auszeichnen, mit einer Mauer umfangen, und den Anfang hiezu in diesem Jahr machen lass en; Aber alleyerst im Jahre 1584 . gar vollendet: Es ist ein schönes Werclc, und dessen gle ichen an anderen Orten, auch in fürnehmen Reichs- und anderen Städten, wenig zu sehen; Ist auch von Zeit zu Zeit, inwendig mit schönen Epitaphiis und Gemähl- den von der Burgerschafft geziert worden." Wir schreiten nun am Rande der Hochterrasse den ge- pfleg,en, mit Ruhebänken ausgestatteten Weg entla ng,.. zur einen Seite die hohe Friedhofsmauer, zur anderen ein en sich mehr und mehr öffn enden Tiefblick auf das vielgi ebelige S t e y r d o r f , auf den W e h r g r a b e n , das E i s e n - f e l d und das Wohnviertel W i e s er f e l d, den Stätten einer einst überaus regen Eisenindustrie an den Flußarmen der künstlich viel fach geteilten Steyr. Der schon erwähnte Geschichts sch reiber Franz Xaver Pritz, ers ter Ehrenbürger der Stadt, gibt ein anschauliches Bild von dem fleißigen Schaffen in dieser Vors tadt: 26

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