45 Die zweitnächste Verbindung Steyr's mit Garsten ist durch den am linken Ufer, hart an der Enns den hinauf führenden, reizvoll gelegenen Weg sogenannten Schiffweg, welchen der Verschöne¬ rungsverein erhält — hergestellt. Man erreicht ihn durch das Neuthor. Am Bertholdi=Brunnen, dessen Quelle von Augenkranken als heilkräftig aufgesucht wird, ver¬ mittelt eine Ueberfuhrsplätte über die Enns die Ver¬ bindung mit dem andern Ufer, dem Gasthause Forsthub an der Enns (Berger) und dem nahe gelegenen St. Ulrich. Ein dritter Weg führt, ebenfalls durch das Neu¬ thor, dann aber über die Seilerstiege, am Rande der natürlichen Terrasse, welche das Terrain dort bildet, die Enns entlang aufwärts. In seinem Verfolge kommt man an einer historischen Stätte vorüber. Unweit der Reithofer'schen Fabrik, die hier rechts bleibt, zieht sich eine langgestreckte Garten¬ mauer hin, und in deren nächster Nähe, auf der Wiese, welche sich an jener Stelle befand, wurden 1397 über hundert Waldenser, welche Secte in Steyr und Umgebung an 1000 Anhänger zählte, lebend verbrannt. Und ebenso dürften dort die 1527 zum Tode verurtheilten 12 Wiedertäufer ent¬ hauptet worden sein. Die Gegend hieß darum auch lange Zeit im Volksmunde der „Ketzerfreythof. Der eben beschriebene Weg, welcher mehrfache
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