30 aus. Die links sichtbare Mauer umschließt den Schlo߬ garten und Park, der sich in dreieckiger Form von da weithin verbreitet; dem Publicum ist derselbe nicht zugänglich. Parallel mit der Promenade läuft die Berggasse (einst Hofgasse), der älteste Stadttheil. In derselben liegt auch das ehemalige, 1646 gestiftete, 1784 aber aufgehobene Kloster der Cölesti¬ nerinen, dessen Kirche und Betchor zum Theater eingerichtet wurde. Der andere Theil dient als Gefan¬ genhaus des Kreisgerichtes und der Gemeinde und enthält nebst einigen Amtswohnungen auch das k. k. Telegrafenamt. Das Schloß, ein weites, mächtiges Gebäude von dreieckiger Gestalt, wie es der Bauplatz bedingte, hat eine, vordem schon erwähnte, große geschichtliche Vergangenheit. Seit 1666 ist es nebst der großen, über 70,000 Joch zählenden, also 7 Quadratmeilen um¬ fassenden Waldherrschaft Steyr im Besitz der fürst¬ lichen Familie Lamberg. Interessant und an Reich¬ haltigkeit sowie Originalität wol unerreicht ist die große Sammlung von Reh= und Hirsch¬ geweihen, sowie die übereinstimmende Ausstattung einer Anzahl Zimmer, deren Möbel sämmtlich aus Geweihen verfertigt und mit Wilddecken gepolstert sind. Die Besichtigung wird über Ansuchen in der Forstamtskanzlei oder bei dem im Schlosse wohnen¬ den Zimmerwärter nach Thunlichkeit bereitwillig gestattet.
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