Steyr in Ober=Oesterreich und seine nächsten Umgebungen

28 man noch Reste der alten Stadtbefestigung, welche heils am Ende des 15., theils in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet worden war. Die ziemlich hoch gelegene Pfarrkirche, ein monumentaler Bau im gothischen Style, wurde 1442 unter Hans Buchsbaum, einem der Erbauer des Wiener Stefansdomes, begonnen, aber erst gegen das Jahr 1630 vollendet. Die Pfarre Steyr kommt je¬ doch schon 1305 urkundlich vor, in welchem Jahre sie mit allen Rechten an das Stift Garsten überging. Unter die mannigfachen Unterbrechungen, welche die Vollendung erfuhr, zählt auch der große Brand vom Jahre 1522, der sämmtliche Altäre und die ganze innere Ausschmückung sammt den Baugerüsten zerstörte. Im Jahre 1545, als die Bevölkerung zum Pro¬ testantismus übergetreten war, wurde auch die Kirche und die Pfarrgeistlichkeit (Benedictiner von Garsten) evangelisch und blieb es ein halbes Jahrhundert hin¬ durch. Hervorragend von der inneren Ausschmückung sind ein metallenes Taufbecken aus dem Jahre 1569 mit Reliefs, ein Altar von Schönlaub in München (Votivaltar, vollendet 1858) und mehrere Fenster mit sehr hübscher Glasmalerei. Vordem enthielt es auch ein Altarbild von dem gerühmten Maler Carl von Röselfeld aus dem achtzehnten Jahr¬ hunderte. Die aus der Stiftskirche des benachbarten

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