— 14 reicher ausgefallen waren. Die erste feindliche Truppe war das Corps Lannes am 4. Mai 1809, das aber dann abzog, worauf Württemberger kamen. Die feindliche Besatzung blieb nun bis nach dem Wiener Frieden, bis zum 3. Jänner 1810. Die Contributionen und Requisitionen, in welchen die Heere des ersten Napoleon die Leistungs¬ fähigkeit bis zur Unmöglichkeit anzuspannen pflegten, zehrten Bürger wie Gemeinde bis auf's Mark aus und schlugen Wunden, die auch in den später kom¬ menden Friedensjahren lange hindurch noch nicht haarschten. Dieser Erschöpfung des Wohlstandes folgte um so länger noch keine Erholung, als nun auch die beiden Miß= und Theuerungsjahre 1816 und 1817 kamen, wo z. B. ein Metzen Weizen 44 fl. gekostet hat. Mit den französischen Invasionen schließen die hervorragendsten Momente der Geschichte von Steyr ab. Die großen Begebenheiten der letzten Jahrzehnte haben dasselbe nicht unmittelbar berührt; seine Be¬ wohner konnten fortfahren, ungestört ihren Geschäften nachzugehen und zu dem Gedeihen ihrer Heimat beizu¬ tragen. Eines nur sei noch erwähnt: die Erfindung des Wendl=Gewehres, des für die österreichische Armee im Jahr 1867 acceptirten Hinterladers, dessen Wiege Steyr ist und der den Namen seines Erfinders, sowie den Ruf seiner Waffenwerkstätten in weite Ferne verbreitet hat.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2