Zu Beginn der Regierung Ferdinand II. zählte die Stadt nur mehr 18 katholische Familien. Sie schloß sich darum auch den protestantischen Ständen Oberösterreichs an, welche mit den Böhmen ein Bündniß eingegangen hatten, dem strengkatholi¬ schen Kaiser die Huldigung verweigerten und Truppen gegen ihn ins Feld stellten. Die Stadt warb daher auch Truppen und warf Verschanzungen auf, ergab sich jedoch ohne Widerstand am 17. August 1620 den Truppen des mit dem Kaiser verbündeten Herzogs Maximilian von Baiern unter dem Obersten Gallas. Nach dem Jahre 1624, mit dem die Gegen=Reformation be¬ gann, wurden die protestantischen Prediger und Lehrer wieder abgeschafft, der katholische Gottesdienst trat an die Stelle des evangelischen, der Magistrat ward durch Katholiken besetzt und allen Protestan¬ ten eine Frist vorgeschrieben, binnen welcher sie ent¬ weder ihren Glauben zu ändern oder auszuwan¬ dern hatten. Im Jahre 1625, ebenfalls unter Ferdinand II. Regierung, wurde die Innerberger Hauptgewerkschaft der gegründet, nachdem sich die 1583 unter Aegide Stadt Steyr etablirte Innerberger Eisenhandlungs¬ Gesellschaft aufgelöst hatte. Die Hauptgewerkschaft zerfiel in dreierlei Gruppen: die Radmeister=Com¬ munität in Eisenerz, die Hammergewerke, und in den Verlag, welchen die Stadt Steyr hatte.
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