Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

998 wird Freiherr Xavier von Pflachner angeführt. Spuren des Ansitzes sucht man heute vergebens, auf dem Areal erhebt sich ein Nachfolgebau (KG Hackenbuch, GST-NR 239, 240). B. WENING 1721, 23 SCHRÖTTER 1779, 18 SCHIFFMANN 1935a, 407f. GRÜLL 1964, Nr. 42, 176 REITINGER 1968, 368 HILLE 1975, 85 DEHIO 2020, 914f. https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hackenbuch C. WENING 1721, B 50 D. 48215 KG Hackenbuch, GST-NR 239, 240; (nahe) Hackenbuch 18 E. 10284,66 / 360900,01 F. Nicht mehr erhaltener Ansitz / Burgstelle / Wehranlage M/17/3a Holzleithen I (Burgstall-Land, Burgstall nächst Gstötten u. Dietrichshofen) M/17/3 Holzleithen: Der Sitz Holzleiten dürfte mit dem Erdwerk, welches sich links der Bahn, zwischen der O. Holzleiten und dem Ziln-Bache befindet, gleichzusetzen sein; es sind dies die Grundparzellen Nr. 1111–1115 der KG. St. Marienkirchen. Ca. 1180 Pabo de Holzluten; ca. 1190 Chunradus et Wernhardus fratres de Holzluten. Quellen: oöUB I/388 und 389. Lit.: Lamprecht, Archäologische Streifzüge (oöLA, Bibl. I 93). Lage: 26,4 v.o., 14,5 v.li.o. (29). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als sich die Koordinaten und die Parzellennummern erheblich widersprechen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal etwa 0,5 km westnordwestlich der Ortschaft Holzleithen (KG St. Marienkirchen, GST-NR 968). Die angeführten Parz. Nr. des Franz. Kat. (1111–1115) verweisen jedoch auf das Areal nördlich des Weilers Gstötten (heute: KG St. Marienkirchen, GST-NR 1141, 1142, 1137/1, 1137/2, usw.). Die doppelte (!) Fehlverortung ist schwer nachvollziehbar, da Johann Lamprecht bereits in den 70er Jahren des 19. Jhdts. eine Planskizze und eine Lagebeschreibung angefertigt hat, anhand deren man die Fundstelle präzise lokalisieren kann. Lamprecht schreibt: „Fünfhundert Schritte östlich von der Ortschaft Gstötten in der Pfarre St. Marienkirchen unweit des ehemaligen Ausflusses der Antiesen in den Inn verläuft das zu den Holzleiten-Feldern gehörige Burgstalland gegen die Ebene mit den Spuren einer ehemaligen Befestigung. An der Terrainsenkung kommen Ziegelstücke mit Incisuren und Inschriften von verschiedener Größe, Dicke und Gestalt zum Vorschein, vorzüglich aber Rund- und Hohlziegel mit Überstülpungen von 4-9“ Durchmesser. 1870 wurde daselbst ein gebogenes, an einem Ende aufgestülptes Ziegelstück aufgefunden mit mancherlei Zierarten und dazwischen eingeprägten 1 Zoll hohen lateinischen, nicht mehr ganz erkennbaren Buchstaben NVNB oder NMB“. Die obig erwähnte Planskizze liegt im Oö. Landesarchiv, dem einstigen Dienstgeber von N. Grabherr, auf. Es verwundert, dass der Wirkliche Amtsrat die Skizze nicht zur Lokalisierung der Fundstelle herangezogen hat. Anlässlich einer im Jahre 1961 durchgeführten Notgrabung unterhalb des „Burgstalles“, bei der zwei römische Ziegelöfen verifiziert werden konnten, hat der Provinzial-Archäologe Lothar Eckhart einen ausführlichen Fundbericht mitsamt Kartenausschnitt verfasst, welcher im 107. Band des Jahrbuches des OÖ. Musealvereins (1962) veröffentlicht wurde. Warum Grabherr diesen wichtigen Beitrag übersehen hat, ist ebenso rätselhaft. Die Planskizze von Lamprecht stellt ein am Rand der Hochterrasse gelegenes und zu dieser hin offenes, im Grundriss etwa trapezförmiges, dreiseitiges Grabenwerk von rund 140 m Länge und etwa

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