971 10 MG Kopfing im Innkreis M/10/1 Jegling (Dirnberg, Dürnberg) M/10/1 Burgstall: Auf einem Hangsporn der Schlucht des Schmid-Baches befindet sich die Erdsubstruktion einer kleinen Burg, nächst der O. Dürrnberg, Parz. Nr. 1730 - 33, 1735, 1736, 1738 bei Bhs. Ober- und Untergut zu Jegling (O. Dürrnberg Nr. 5 und 7), KG. Glatzing; keine Beurkundung. Lit.: Lamprecht, Archäologische Streifzüge (oöLA, Bibl. I 93). Lage: 17,2 v.o., 10,3 v.li.o. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Johann Lamprecht hat bereits in der 2. H. des 19. Jhdts. eine gute Beschreibung des Burgstalles angefertigt: „Burgställe bei Jegling und Dürrenberg in der Gem: Kopfing. Tab: G. fig: I. Unferne der zur Gemeinde Enzenkirchen gehörenden Ortschaft Kemating strömt in das Fudach-Flüßchen der mit dem Gräben-Bach vereinigte Glaz-Bach oder Glazinger-Bach aus, welcher in der Hochgegend des JungfernSteins entspringend in einem felsigen Bette sich wälzend, u. über 100fältige Cascaden stürzend, in seinem unteren Laufe durch eine höchst romantische Thalschlucht zur Fudach sich herauswindet, u. dessen Gefälle auf seinem 1¼ stündigen Laufe mindestens 700 Fuß beträgt. An seinem rechten Ufer, hoch oben, im Bereiche jener Schlucht, finden sich zwei Burgställe vor, der eine bei Jegling, der andere ¼ Stunde weiter abwärts bei Dürrenberg; beide scheinen vormittelalterlichen Ursprunges zu sein, da urkundlich von dort seßhaft gewesenen Edelgeschlechtern nichts erwähnt wird. – der Burgstall bei Jegling zeigt sich als ein im Ost u. Süd von steil zum Glaz-Bach abfällenden Abhängen begränztes, im Nordwest von 4 halbkreisförmigen Gräben umschlossenes Befestigungswerk, dessen Focus einen abgerundeten Hügel geringen Umfanges bildet, u. der in seinem Inneren bis in die Tiefe hinab unterminirt ist, u. daher Füchsen zum bequemen Aufenthalte dient, u. aus welchem vor etwa 50-60 Jahren verschiedene Eisenstücke hervorgezogen wurden. – Die beiden, den Focus zunächst einschließenden zwei Gräben sind nicht besonders tief u. breit, jedoch deutlich ausgeprägt, u. am Aussenrande neben dem einstigen Zugange zeigt sich eine Verpallisadirung mit Steinblöcken. Dieser Theil des Burgstalls ist mit Laub- u. Nadelholz überwachsen; die zwei äußeren Gräben sind zu Ackerland eingeworfen u. eingeebnet, daher nur noch in schwachen Linien erkennbar.“ Der Burgstall von Jegling befindet sich auf einer vom Gänsbach (auch: Schmidbach, Glatzbach) halbkreisförmig umflossenen Kuppe, etwa 0,2 km ostsüdöstlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Untergut (Schmidgut) in Dürnberg 7. Die Wehranlage, die eine beträchtliche Ausdehnung aufweist, wird von vier mächtigen Wallgräben abgeriegelt, wobei die beiden äußeren schon teilweise eingeebnet wurden. Da bisher keine archäologischen Untersuchungen stattgefunden haben und auch Streufunde fehlen, liegen keine Datierungshinweise für die Errichtungs- bzw. Nutzungsphase dieser Befestigung vor. Die Struktur der Anlage verweist auf einen hochmittelalterlichen Sitz, für den aber jegliche urk. Belege fehlen. B. LAMPRECHT 1870/76 SCHIFFMANN 1935a, 520 (Jegling) SCHIFFMANN 1940, 111 (Dirnberg) REITINGER 1968, 214f. DEHIO 2020, 485 C. Planskizze von Johann Lamprecht (Tab. G, Fig. I) Vermessungsplan D. 48007 KG Glatzing, GST-NR 1729, 1730/1 – 2, 1733/1, 1733/3, 1735/1 E. X 23956, Y 364777 F. Burgstall
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