Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

954 E. 23654,15 / 359871,16 F. Nicht mehr erhaltener Ansitz / Burgstelle / Wehranlage (evtl. untertägige Befunde) M/7/1b Witraun II (Straßwitraun) A. Anlässlich der archäologischen Landesaufnahme des Bezirkes Schärding durch Marianne Pollak und Wilhelm Rager konnte in der Waldparzelle GST-NR 413 eine eigentümliche Geländeformation verifiziert werden, die nach Auffassung der Entdecker den Sitz Witraun (s. o.) darstellen soll. Gegen diese Identifizierung sprechen aber die historische Planskizze von Johann Lamprecht, die Darstellung in der Urmappe, der Fundbericht von Josef Reitinger, die Überlieferung des Grundbesitzers (Fam. Hager) sowie die im ALS-Geländemodell gut erkennbare Form des Hügels. Bei der Fundstelle handelt es sich um eine aus dem Hang des Schwarzenberges hervorspringende, ovale Geländezunge, deren Plateau mglw. künstlich verebnet wurde. Nördlich, nordöstlich und südlich des Hügels befinden sich mehrere Gräben, die als Erosionsrinnen zu interpretieren sind (der südliche Graben wird als Fahrweg genutzt). Echte Befestigungsspuren (Wälle, Gräben, usw.) sind nicht erkennbar. Der Hügel wurde unter Denkmalschutz gestellt. Anmerkung: In den DORIS Layern "BDA Archäologische Fundstellen und Bodendenkmale“ und „Baudenkmäler“ wird eine falsche Darstellung der tatsächlichen Verhältnisse vermittelt. Unter der Nummer AT-4-0016398 sind sowohl die von J. Lamprecht skizzierte Wasserburg wie auch der denkmalgeschützte Hügel (– der als archäologische Fundstelle allerdings zu problematisieren ist –) eingezeichnet. Eigenartigerweise scheint dann etwa 0,3 km südöstlich eine weitere Fundstelle auf, die als „Turm Straßwitraun“ bezeichnet wird (AT-4-0045349). Diese Fundstelle ist offensichtlich durch die Angabe einer falschen Parzellennummer im Fundbericht von J. Reitinger (s. o.) entstanden und ist dubios. B. POLLAK 2015, 191 DEHIO 2020, 313 https://de.wikipedia.org/wiki/Burgstall_Stra%C3%9Fwitraun C. Vermessungsplan D. 48115 KG Jagern, GST-NR 413 E. 23776,25 / 359822,74 F. Fragliches / Mögliches Erdwerk

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