Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

939 Innviertel, S. 158; Grabherr, Burgen, S. 16. Lage: 12,8 v.o., 0,8 v.r.o. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Wenige Meter oberhalb der bekannten Burgruine Wesen (Wesenstein) findet sich eine weitere Burganlage, die von der jüngeren Burgen- und Archivforschung (Norbert Grabherr, Georg Grüll, Walter Neweklowsky, Patrick Schicht, Alois Zauner, usw.) kaum beachtet bzw. falsch angesprochen wurde. Dies ist schwer nachvollziehbar, da Johann Nepomuk Cori diese Anlage bereits im Jahre 1874 explizit erwähnt hat. Der Mediävist schreibt: "Das System dieser detachirten Thürme finden wir in Oberösterreich besonders bei den Burgen Klamm, Falkenstein, Pernstein, Scharnstein und Wesen vertreten. An letzterem Orte entstand durch nachgefolgte Anbauten an den Thurm eine zweite Burg (Oberwesen), deren Ruinen heute noch, freilich stark verfallen und mit Haselgebüsch dicht bewachsen, vorhanden sind." Es handelt es sich um die Rudimente der oberen Burg Wesen, die im Jahre 1325 im Testament des Hadmar von Waldeck als „oberes Haus“ urkundlich genannt wird. Das Kernwerk in Form eines annähernd kegelstumpfförmigen Hügels entstand durch Herausschneiden eines halbkreisförmigen Grabens aus dem Bergmassiv des Wesen, die hoch- bzw. spätmittelalterlichen Mauerreste am künstlich zugerichteten Plateau ragen bis zu 3 m Höhe auf und können vermutlich einem Turm (Bergfried) sowie Wohngebäuden zugeordnet werden. Gleich unterhalb des Burghügels, in Richtung der Burgruine Wesen, finden sich noch übrige Mauerzüge, die vermutlich von Neben- bzw. Wirtschaftsgebäuden herrühren. B. CORI 1874, 72 SCHIFFMANN 1935b, 524 ZAUNER 1993, 160 FÖ 47, 2008, 626 STEINGRUBER 2011, 13 DEHIO 2020, 1170f. C. Planskizze von Karl Andexlinger D. 48022 KG Wesenufer, GST-NR 927/1, 929, 930, 932/2, 938/1, 538/4 E. X 36451, Y 367077 F. Burgruine M/25/9b Wesen II (Niederwesen) M/25/9 Wesen: Ruine der Burg Wesen, auch Wesenstein genannt, in der O. Graben, KG. Wesenufer; durch moderne Aufbauten verunstaltet. Die Ruine des Turmes oberhalb der Straße. Ca. 1125 Manegoldus de Wesene; 1140 Manegolt de Wesen. Quellen: oöUB I/541 und II/725. Lit.: Pillwein, Hausruckkreis, S. 256; Guby, Denkmale im Bez. Schärding, österr. Kunsttop. Bd. XXI, S. 63; Grüll, Innviertel, S. 158; Grabherr, Burgen, S. 16. Lage: 12,8 v.o., 0,8 v.r.o. (30). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Bei der fälschlich als „Burg Oberwesen“ angesprochenen Burgruine handelt es sich tatsächlich um die untere (niedere) Burg, da sich wenige Meter oberhalb eine weitere Burganlage befindet. Im Testament des Hadmar von Waldeck (1325 XI.30.) wird das Objekt als „niederes Haus” bezeichnet. Die eher unvorteilhaft mittels Beton- und Fachwerkeinbauten sanierte Burgruine konnte im Jahre 2013 endlich unter Denkmalschutz gestellt werden. B. FREY 1927, 63 SCHIFFMANN 1935b, 524 NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 62, 20 GRÜLL 1964, 158f.

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